Im Deutschen kennen wir den Begriff „Gymnasium“ – ein Ort, der von Fleiß, Energie, Ausdauer und Lernbereitschaft gekennzeichnet ist. Im Englischen verwendet man, und das ist nach Deutschland gekommen, den Begriff gym fürs Fitnessstudio – ein Ort des Trainings, der Verausgabung, des Durchhaltevermögens. Ohne eiserne Disziplin, die Bereitschaft zum Schwitzen und das Ziel vor Augen – die Fitness des Körpers – gibt es dort keinen Erfolg.

Beide Begriffe stammen von dem griechischen Wort γυμνάζω (gumnazó), den der Heilige Geist interessanterweise dreimal verwendet, wenn Er über das praktische Leben der Gläubigen spricht. Die Botschaft ist klar: Ohne Energie, Lernwilligkeit, Fleiß, Ausdauer und Disziplin ist ein Fortschritt im geistlichen Leben unmöglich. Ein Sofachrist kann niemals im Glauben wachsen. Nein, regelmäßige, immer wiederkehrende Zeiten in der Gemeinschaft mit dem Herrn – mit allem, was dazugehört – sind unabdingbar. Was können wir über „Gottes gumnazó“ lernen?

  • 1. Tim 4,7: „Übe dich zur Gottseligkeit.“ Gottseligkeit meint die Lebenseinstellung, den Herrn in jeden Bereich des Lebens hineinzunehmen. Also nicht nur sonntags, nicht nur bei der (kurzen) Andacht nach dem Essen, sondern 24/7. Lebendige Gemeinschaft mit dem Herrn, verbunden mit einer entsprechenden Denkweise und einem praktischen Glaubensvertrauen, kommt nicht automatisch. Hier ist fleißiges, manchmal hartes Training nötig.
  • Heb 5,14: „Die feste Speise aber ist für Erwachsene, die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen.“ Um Gott wohlgefällig leben zu wollen und darin zu wachsen, ist es wichtig, Gottes Maßstab und damit seinen Willen genau zu kennen. Hier finden wir den Gedanken eines regelmäßigen Trainings vor uns („infolge der Gewöhnung“) – für Fortschritt im geistlichen Leben ist ein konstantes Training nötig.
  • Heb 12,11: „Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind.“ An dieser Stelle geht es darum, dass es Lohn gibt für solche, die in Schwierigkeiten ausgeharrt haben. Ohne den Ausblick darauf, wofür man eigentlich trainiert beziehungsweise warum man sich verausgabt, würde niemand ins Fitnessstudio gehen. Training erfordert, dauerhaft das Ziel anzuschauen.

Diese drei Punkte sind entscheidend, damit wir als Christen Fortschritte im geistlichen Leben machen können: hartes, fleißiges Training; dauerhaftes, regelmäßiges Training; das Trainingsziel vor Augen. Der Herr möchte uns dabei helfen. Letztlich kann nur Er uns Wachstum schenken, wenn wir uns Ihm zur Verfügung stellen!