Die Apostelgeschichte zeigt uns, dass das Gebet und Gebetsstunden einen großen Raum im Leben der neutestamentlichen Gläubigen und in den Versammlungen einnimmt. Gleich am Anfang des Buches finden wir, dass die Jünger (ca. 120) in Jerusalem einmütig im Gebet verharrten, während sie auf die verheißene Ankunft des Heiligen Geistes warteten. Das Gebet war eins der vier Dinge, in denen die neu gebildete Versammlung nach der Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag standhaft verharrte.

In der ganzen Apostelgeschichte lesen wir, dass Gläubige zum gemeinsamen Gebet zusammenkamen. Außerdem können wir erkennen, dass Gebetsversammlungen zu jeder Zeit einberufen wurden, wenn Schwierigkeiten auftauchten, und dass sie gewaltige Segnungen von Seiten Gottes nach sich zogen.

Ein bemerkenswertes Beispiel der Kraft des gemeinsamen Gebetes wird uns in Apostelgeschichte 4 berichtet: „Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit ... Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; und große Gnade war auf ihnen allen“ (V. 31+33).

Hier sehen wir das gesegnete Ergebnis des gemeinschaftlichen Gebets in der Versammlung, und wir erfahren, dass der Weg zu geistlicher Kraft und Freimütigkeit für Christus darin besteht, unsere Stimmen einmütig im Gebet zu Gott zu erheben. Aus diesem Abschnitt und vielen weiteren in der Apostelgeschichte, die über das gemeinsame Gebet berichten, können wir lernen, dass regelmäßige Gebetsstunden eine unbedingte Notwendigkeit für eine Versammlung darstellen und dass kein Christ bzw. keine Zusammenkunft von Christen geistlich wachsen kann, ohne gemeinsam zum Gebet zusammen zu kommen.

Festgelegte Zusammenkünfte zum Gebet sind eine lebensnotwendige Einrichtung einer jeden Versammlung von Gläubigen. Ein wöchentliches Treffen zum Gebet sollte ein Kennzeichen jeder Versammlung sein – neben außerordentlich einberufenen Zusammenkünften zum Gebet, wenn besondere Bedürfnisse aufkommen. Das sind Dinge, die wir in der Apostelgeschichte vorgestellt finden.

[Übersetzt von Stephan Keune. Original: „The Church of the living God“]