Elias Vorbereitung
- Dem Dienst in der Öffentlichkeit muss eine Vorbereitung in der Stille und Gemeinschaft mit Gott vorangehen. Wenn unser Dienst das Maß der Vorbereitung übertrifft, wird unser geistliches Gebäude kopflastig und droht zu stürzen. Ein hoher Platz in den Augen der Menschen muss gepaart sein mit einem niedrigen Platz vor Gott. Erst muss unser Ohr geöffnet sein, dann erst unser Mund.
- Das große Vorbild ist der Herr Jesus. Im Evangelium nach Lukas finden wir den Herrn Jesus siebenmal im Gebet, während danach immer ein wichtiges Ereignis stattfindet.
- Auch Elia kannte diese Zeit der Vorbereitung, in der er für seine Aufgabe befähigt wurde:
- Seinem ersten Auftreten, in 1. Könige 17 geschildert, ging ernsthaftes Gebet voraus. Dies lesen wir nicht im Buch der Könige, sondern in Jakobus 5,17!
- Seinem Dienst auf dem Berg Karmel ging die Einsamkeit am Bach Krith und in Zarpat voraus.
- Seinem letzten Auftritt in Israel ging die Lektion am Horeb voraus. Sein Dienst in der Öffentlichkeit, so wie die Schrift ihn mitteilt, ist viel kürzer als seine Absonderung vor Gott.
- So konnte Elia sagen: „Der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe“. Der letzte Ausdruck spricht von vollkommener Abhängigkeit und Bereitsein zum Dienst. Vergleiche:
- Vor [dem Angesicht] des Königs (Dan 1,19)
- Diejenigen, die vor ihm [seinem Angesicht] standen (Sach 3,4)
- Ich bin Gabriel, der vor Gott steht (Lk 1,19)
- Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen (Off 8,2)
- Dadurch bekam er Kraft, um über Personen und Umständen zu stehen. Ob er nun mit der Witwe von Zarpat sprach, mit Obadja, mit Ahab oder mit dem Volk, machte für ihn keinen Unterschied. Außerdem wusste er dadurch, dass das Wort, das er sprach, Gottes Wort war: „Wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort!“
- Schließlich lernte Elia, zu Gottes Zeit zurückzukehren, so dass er vor Selbstüberhebung bewahrt blieb. Auch für uns gilt in geistlicher Hinsicht: „Verbirg dich“ (1. Kön 17,3).
[Aus Bode, Jahrgang 1960]