„Noch 40 Tage, dann wird Ninive umgekehrt!“ Es wird manchmal gesagt, diese Predigt Jonas sei keine Gnadenbotschaft, sondern eine Gerichtsbotschaft gewesen. Das ist auch in gewissem Sinn wahr. Aber ist nicht allein die Tatsache, dass Gott das Gericht ankündigt, schon ein Beweis seiner Gnade? Es hätte ihn doch nichts davon abhalten können, das Gericht sofort auszuführen. Und sind nicht auch die 40 Tage eine Gnadenfrist, die Gott den Leuten aus Ninive einräumte?
Gott ist wirklich „langsam zum Zorn“. Davon reden die 40 Tage. Und er ist auch „groß an Güte“. Denn sobald er die Anzeichen der Buße in Ninve sah, wendete er das Gericht sofort ab. Gott richtet niemals übereilt, aber er beeilt sich, seine Gnade zu offenbaren.
So handelt Gott auch heute noch. Schon seit Tausenden von Jahren lässt er durch seine Boten das Gericht über diese Welt ankündigen. Aber seine Langmut lässt ihn noch warten, es auszuführen, um noch so viele wie möglich zu erretten. Und wenn ein Sünder in echter Reue nur einen Schritt in seine Richtung macht, beeilt sich Gott, ihm auf tausend Schritte entgegenzukommen und ihn mit seiner ganzen Liebe zu überschütten (vgl. Lk 15,20).
Auch du bekommst deine „40 Tage“. Du weißt, dass du dem Gericht entgegengehst. Bis jetzt war Gott noch gnädig und hat auf dich gewartet. Vielleicht neigen sich deine „40 Tage“ schon dem Ende zu. Vielleicht sind sie schon heute Abend abgelaufen. Deswegen komme heute noch in echter Reue über deine bösen Taten, schlechten Gedanken und eigenwilligen Wege zu Gott und nimm die Gnade in Anspruch, die er dir in Jesus Christus, seinem Sohn, anbietet. Er wartet auf dich und wird sich beeilen, dir seine ganze Liebe zu zeigen, sobald du zu ihm umkehrst.
Fußnoten:
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