„Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen und du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 3,15).

Der Same (Nachkomme) der Frau wird den Kopf der Schlange zermalmen, aber er wird zuerst zermalmt. Welche Gnade und zugleich welche Gerechtigkeit! Welche Demütigung und zugleich welch ein Sieg! Adam erhob sich und achtete es für einen Raub, Gott gleich zu sein; und er (Christus), der Gott war, machte sich selbst zu nichts, um ein Mensch zu sein, und wurde gehorsam bis zum Tod – der andere war ungehorsam bis zum Tod.

Indem Gott die Schlange verurteilt, offenbart er das Kommen des Samens der Frau und seinen sieghaften Weg. Von da an richtet sich die einzige Hoffnung des verlorenen Menschen auf diesen offenbarten Retter; und bevor er aus Eden vertrieben wird, hört er von den Leiden Jesu, um die Macht des Teufels zu zerstören.

Wir finden kein Zeichen der Reue bei Adam nach seiner Sünde. Aber Gott beschäftigt sich mit seinem Ratschluss der Gnade in dem Samen der Frau, und dessen Person, Werk und Herrlichkeit werden in allen Schriften entwickelt.

Nun aber ist der Sieg über Satan am Kreuz Christi keine Verheißung mehr; er ist vollbracht. Hatte der Mensch in seinem Herzen den Gedanken aufkommen lassen, dass Gott ihn nicht liebt? Dass er ihm etwas Gutes vorenthielt? Das war eine Lüge Satans; denn der leidende zweite Mensch, der Same der Frau, ist Gottes Sohn, der wahrhaftige Gott und das ewige Leben, der Mensch wurde, um für Sünder zu sterben und die Werke des Teufels zu vernichten. Aber das ungläubige Herz ist so verdorben, dass es Gott kein Vertrauen schenkt, obwohl dieser doch seinen Sohn gab. Jesus, der nicht wie Adam vor dem Gericht Gottes floh, ging hin, diesem Gericht zu begegnen, als die Stunde gekommen war, und nahm die Last unserer Sünden auf sich. „Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, sollte ich den nicht trinken?“ Durch seinen Tod machte er den zunichte, der die Macht des Todes hatte, und gibt nun dem Gläubigen völliges Vertrauen auf Gott, denn alle Furcht ist verschwunden. Seine Liebe gibt uns Frieden mit und eine Beziehung zu Gott, während wir allein in der Gnade stehen und Gottes Herrlichkeit erwarten.