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„Und als sie in Salamis waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes zum Diener. (...) Als aber Paulus und seine Begleiter von Paphos abgefahren waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Johannes aber sonderte sich von ihnen ab und kehrte nach Jerusalem zurück.“ – Apostelgeschichte 13,5.13

Die Geschichte beginnt negativ

Johannes Markus begleitete Barnabas und Paulus auf ihrer Reise (die erste Missionsreise des Apostel Paulus). Doch aus einem uns nicht mitgeteilten Grund, verließ Markus sie auf der Reise. Wahrscheinlich sah er nicht auf den Herrn und den Dienst, welchen er im Herrn empfangen hatte (vgl. Kol 4,17), sondern auf die Probleme oder die Menschen ... und haute leider ab. Das hatte dann zur Folge, dass Paulus ihn nicht mehr auf die zweite Missionsreise mitnehmen wollte und sich mit Barnabas sogar darüber erbitterte (Apg 15,37–40). Markus war ein Neffe von Barnabas (Kol 4,10), und während Barnabas schließlich mit Markus nach „Zypern absegelte“ (wo Barnabas auch gebürtig herstammte – Apg 4,36), nahm Paulus stattdessen Silas mit sich auf die Reise. Von Barnabas und Markus lesen wir dann nichts mehr im Folgendem der Apostelgeschichte, während es von Paulus heißt: „und [er] zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen“(Apg 15,40).

Die Geschichte endet positiv

Doch es ist schön, dass die Geschichte nicht negativ endete!

- Silas und Markus, die je mit Paulus und Barnabas getrennte Wege gingen, werden wieder zusammen bei Petrus in 1. Pet 5,12–13 erwähnt. Silas schreibt dort den Petrusbrief auf und Markus grüßt darin.

- In 1. Kor 9,6 nennt Paulus Barnabas und sich nebeneinander in Bezug auf die Rechte eines Dieners.

- Doch besonders schön wird es bei Markus selbst: In 2. Tim 4,11 verlangte Paulus von Timotheus, dass er Markus mitbringen sollte und schreibt über ihn: „...denn er ist mir nützlich zum Dienst“. Doch nicht nur das: Markus durfte sogar das Evangelium schreiben, das den Herrn Jesus als vollkommenen Diener vorstellt!

Wenn GOTT es tut ... und nicht ich

Ist das nicht Mut machend? Gerade dort, wo wir schwach sind und vielleicht auch deutliches Versagen bekennen müssen, möchte Gott in Seiner Gnade umso mehr genau das bewirken, was er für uns vorgesehen hat und Ihm zur Ehre ist. Doch dafür ist es wichtig, dass es von Ihm kommt und nicht von uns (vgl. Röm 11,36; Kol 1,16). Gottes Kraft wird in Schwachheit vollbracht (2. Kor 12,9–10). Gott muss in uns das Wollen und das Wirken zu Seinem Wohlgefallen bewirken (Phil 2,13) und tut das durch Seinen Geist. Wenn wir Dinge oder Dienste in die Hand nehmen wollen, müssen wir leider vielleicht auch manchmal durch Versagen erleben, dass es eben nur mit der Kraft und Gnade Gottes geht – eine Kraft, die wir nur in der Gegenwart Gottes finden können. Wenn wir am Ende sind und vor Gott betend stehen, knien, liegen und bereit sind Ihn machen zu lassen (auch in und an uns – vgl. Jes 45,9; Jer 18,4), dann ist Unmögliches möglich (Mt 19,26), denn damit ist Gott letztendlich der Handelnde, und wenn Er will, auch durch uns (Eph 6,10; 2. Kor 4,7). Sind wir mit solchen zu vergleichen, die zu Gott sagen: „Alle meine Quellen sind in dir!“ (Ps 87,7)?