„Als sie aber von Furcht erfüllt wurden und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was sucht ihr den Lebendigen unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, als er sagte: Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen.“ (Lk 24,5–7)

Als die Jünger nach dem Tod des Herrn Jesus am ersten Tag der Woche zur Gruft kamen, sahen sie, dass der Stein von der Gruft weggewälzt und das Grab leer war. Welche Gedanken mochten ihnen in diesem Augenblick durch den Kopf gegangen sein! Die Schrift spricht davon, dass sie in Verlegenheit waren. Sie waren völlig durcheinander und wussten nicht mehr, was sie von der ganzen Sache halten sollten.

Gerade in dem Augenblick, als sie nicht mehr weiterwussten, traten zwei Engel in weißen Kleidern zu ihnen. Gott wollte sie mit einer besonderen Botschaft an das erinnern, was der Herr zu ihnen gesagt hatte und ihnen neuen Mut machen. Erkennen wie darin nicht die deutliche Handschrift des Vaters der Erbarmungen und Gottes allen Trostes (2. Kor 1,3)? Ja, Gott überließ die Jünger nicht sich selbst. Er lässt auch uns nie im Ungewissen und möchte uns immer wieder neuen Mut machen. Als die Jünger von Furcht erfüllt zur Erde blickten, hörten sie die bedeutsame und herausfordernde Frage: Was sucht ihr den Lebendigen unter den Toten?

Der Herr Jesus war am Kreuz gestorben. Er war tot und wurde in ein Grab gelegt, aber nun war Er nicht mehr dort (Off 1,18). Er war aus den Toten auferstanden. Er lebte. Das Grab war leer. Die Jünger suchten Ihn am falschen Ort. Er war nicht mehr im Grab.

Auch heute – fast 2000 Jahre nach diesem historischen Ereignis – gibt es unzählige Menschen, die den Herrn Jesus am falschen Ort suchen. Sie suchen den Lebendigen unter den Toten. Sie rechnen fest damit, dass Jesus Christus noch immer im Grab liegt. Doch für sie wird es ein furchtbares Erwachen geben, wenn der Herr Jesus bald in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird, um denen Vergeltung zu geben, die dem Evangelium nicht geglaubt haben (2. Thes 1,8). Dann werden sie zu ihrem Schrecken feststellen müssen, dass sie sich getäuscht haben.

So wie der Herr Jesus in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden musste, so musste Er auch am dritten Tag auferstehen. Durch die Auferstehung hat der Herr Jesus ein bleibendes Zeugnis von der Vollkommenheit seines Werkes abgelegt. Der Tod konnte Ihn nicht behalten (Apg 2,24) – Er ist siegreich daraus hervorgegangen. Durch die Auferstehung wurde Er außerdem als Sohn Gottes in Kraft erwiesen (Röm 1,4) und hat die Macht der Sünde und des Todes endgültig besiegt (Röm 6,5–10). Mit der Auferstehung des Herrn ist auch das Gericht Satans für immer besiegelt (Heb 2,14).

Der Herr Jesus ist kraft seines unauflöslichen Lebens und der Würde seiner göttlichen Person aus den Toten auferstanden (Joh 10,18; Röm 1,4). Genauso wahr ist, dass Gott Ihn aus den Toten auferweckt hat (Apg 2,32; Gal 1,1). In Römer 6,4 lesen wir, dass Er durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt worden ist. Und in 1. Petrus 3,18 lernen wir, dass auch der Heilige Geist an diesem Ereignis beteiligt war: Er wurde „lebendig gemacht nach dem Geist“. Die Auferweckung des Herrn war die großartige Antwort Gottes auf seine tiefe Erniedrigung und seine unsagbaren Leiden am Kreuz von Golgatha.

Der Herr Jesus ist unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden (Röm 4,25). Durch die Auferweckung des Herrn stehen wir als Gerechte vor Gott. Auf dieser herrlichen Tatsache darf unser Glaube ruhen!