Der Herr Jesus hatte mit fünf Broten und zwei Fischen mehr als 5000 Männer, dazu Frauen und Kinder, gespeist. Sie waren alle satt geworden und es war reichlich übriggeblieben. Und doch hatten insbesondere die Pharisäer und Schriftgelehrten dieses Wunder geringgeachtet und meinten, es wäre doch weniger als das, was Gott mit dem Manna in der Wüste getan hatte. Nun, Gott hatte das Volk in der Tat 40 Jahre in einer vollkommenen Weise mit Brot aus dem Himmel versorgt. Er hatte Nahrung für die Wüstenreise gegeben. Es war Nahrung von Gott und damit entsprach sie völlig den Bedürfnissen für die 40 Jahre der Wüstenreise.

Aber dieses Brot konnte nur dazu dienen, dass das Leben der Menschen des Volkes Israel erhalten blieb. Sie haben davon gegessen und sind grundsätzlich doch gestorben. Für eine gewisse Zeit hatte es also das Leben erhalten und es war sicher ein großartiges Wunder Gottes gewesen. Aber nun hatte der Herr Jesus gesagt, dass das Werk Gottes ist, dass sie an den glauben, den er gesandt hat. Und er selbst war das Zeichen. Er tat nicht nur Zeichen, sondern er war das Zeichen. Und deshalb sagt er erstens: „Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.“ Also hatte Gott in Wirklichkeit das Volk versorgt und nicht Mose. Und zweitens sagt er: „Mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.“ Es geht also hier nicht um das Manna, sondern um etwas anderes. Und das erklärt der Herr Jesus im weiteren Verlauf dieses Kapitels.

Er stellt sich nämlich selbst vor als dieses wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Er sagt einmal in Vers 33: „Es ist das Brot Gottes“, das meint, es ist göttlichen Ursprungs. In Vers 41 wird davon gesprochen, dass es das Brot ist, „das aus dem Himmel herabgekommen ist“. Das meint seine Menschwerdung. Der Sohn Gottes kam aus dem Himmel und wurde wahrhaftig Mensch. In Vers 48 schließlich heißt es: „Das Brot des Lebens.“ Es kann vom Tod nicht angetastet werden. Und schließlich lesen wir in Vers 51: „Das lebendige Brot“, das meint, dass Er in seinem Wesen, in seinem Charakter Leben ist. Er ist das ewige Leben und Er teilt Leben mit. Wer also an den Herrn Jesus glaubt, bekommt ewiges Leben von Ihm. Dieses Leben ist göttliches Leben. Es ist göttlichen Ursprungs. Es ist von ewiger, von erhabener Qualität. Er erhält also das Leben nicht nur, sondern Er gibt es. Und dann sagt er, dass Er sein Leben geben würde. Und wer daran glauben würde, würde leben in Ewigkeit. An einen gestorbenen Christus zu glauben, rettet. Das ist eine einmalige Sache, die ewig gültig ist.

Dann geht es aber darum, dass wir uns von einem gestorbenen Christus nähren. Das ist ein andauernder Vorgang, um uns in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus zu erhalten. Wir werden also aufgefordert, uns mit dem Herrn Jesus zu beschäftigen, über ihn nachzudenken. Das können wir insbesondere tun, wenn wir die Evangelien lesen und natürlich auch die Apostelgeschichte und die Briefe, wo wir den Herrn Jesus finden, lebend auf dieser Erde, wo wir ihn finden als den, der sein Leben gegeben hat, aber auch wissen, dass Er auferstanden und jetzt verherrlicht ist.

Und so sehen wir, dass das, was der Herr Jesus ist, nämlich dieses lebendige Brot, dieses Brot des Lebens, dass es weit mehr ist als das, was Gott durch die Speisung des Volkes in der Wüste getan hat. Denn dieses Brot ist für jeden da, also mehr als das Volk Israel damals zu speisen. Die Reichweite, das Angebot umfasst die ganze Welt, denn es heißt: „Das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.“ Er kam von Gott. Der ewige Gott wurde Mensch, aber ein himmlischer Mensch. Er ist gleichzeitig der ewige Sohn Gottes.

Und darin hat Gott gezeigt, dass er gibt und nicht länger fordert und dass das Angebot der Gnade Gottes jedem gilt, der ganzen Welt. Und jeder, der an Ihn glaubt, bekommt ewiges Leben und solche, die dieses Leben haben, erhalten sich in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, indem sie sich mit Ihm beschäftigen und sich dadurch geistlich von Ihm nähren.