Gott ermutigt die Seinen

1. Die Romreise des Apostels Paulus (Apg 28)

Auf dieser Seereise kam er mit seinen Begleitern in eine extrem schwierige Situation, die auch längere Zeit anhielt. Da sehen wir, wie Gott seinem Diener Ermutigungen zuspricht, die auch uns stärken dürfen. Wir finden, nachdem sie am Ufer gut angekommen waren, mindestens drei Ermutigungen, von denen uns die Schrift berichtet.

Erstens erweisen ihnen die Eingeborenen eine nicht gewöhnliche Freundlichkeit (Apg 28,2). Sie trafen also auf Menschen, die ihnen sehr freundlich begegneten, was durchaus nicht selbstverständlich oder zu erwarten gewesen wäre.

Zweitens finden wir in dem nächsten Abschnitt, dass der Oberste der Insel – ein Mann mit Namen Publius – sie aufnahm und drei Tage freundlich beherbergte. Auch hier sehen wir die Freundlichkeit dieses Mannes, der bereit war, seinen Besitz zur Verfügung zu stellen. Denn immerhin handelte es sich um eine Gruppe von 276 Menschen.

Drittens: Nachdem sie dann eine weitere Wegstrecke gefahren waren, heißt es in Apostelgeschichte 28,14.15, dass sie Brüder fanden und dass sie ihnen sogar entgegenkamen. Und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut. Gott wusste also, dass sein Diener Ermutigung brauchte. Einmal wegen der schwierigen Situation, die hinter ihm lag, dann aber auch, weil er ja wusste, dass er der Gefangenschaft in Rom oder dem Zeugnis vor dem Kaiser entgegenging.

2. Joseph

Ein Beispiel aus dem Alten Testament: Wir wissen aus der Geschichte Josephs, durch welche schwierige und auch lang anhaltend schwierige Zeit er hindurchging. Neben der prophetischen Linie, die uns dort gezeigt wird, hat es doch den Anschein, dass Gott ihm durch die Träume im Vorhinein schon einen Blick gibt auf das, was ihn in der Zukunft erwarten würde, damit er Kraft und Mut bekommen würde, diese schwierige Zeit auf sich zu nehmen. Auch während dieser Zeit lesen wir immer wieder, dass Gott mit ihm war, dass Er ihm Güte zuwandte und dass auch Joseph dadurch aufrechterhalten wurde, dass er wusste, dass sein Gott für ihn war und schlussendlich alles zum Guten lenken würde.

3. Stephanus

Ein weiteres Beispiel aus dem Neuen Testament. Da wird uns ein Stephanus gezeigt, der die Steine, die auf ihn geworfen wurden, aushalten konnte im Blick auf den verherrlichten Herrn. Er sah den Himmel geöffnet und Jesus zur Rechten Gottes stehen. Das gab ihm Kraft und Mut, auszuhalten in der Gesinnung des Herrn. Er wusste, wo er hingehen würde und dass Christus in der Herrlichkeit ihn aufnehmen würde.

So gibt Gott uns auch immer wieder Mut in schwierigen Umständen. Zum einen lernen wir, dass auch schwierige Zeiten von Gott abgemessen sind und dass er dann Zeiten der Ruhe und Ermutigung schenkt. Alles ist am Auge des Herrn vorübergegangen, und Er hat uns versprochen, dass wir nicht über unser Vermögen versucht werden, sondern dass Er mit der Prüfung auch den Ausgang schaffen wird, so dass wir sie ertragen können. Und in besonders schwierigen Situationen, so hat es den Anschein, gibt Gott manchmal auch im Voraus schon einen Blick.

Paulus hatte den verherrlichten Herrn in besonderer Weise vor Augen stehen. Wir dürfen für uns daraus lernen, dass der Blick auf Christus in der Herrlichkeit und das Bewusstsein, dass Er dort für uns, die Seinen, unaufhörlich tätig ist, uns Kraft gibt auf dem Glaubensweg, wenn es um Anfechtungen des Glaubens von außen geht, um Menschen, die uns vielleicht entgegenstehen.