„Die Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, mehr als Salomo ist hier“ (Mt 12,42).

Wir haben schon gesehen, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer zu dem Herrn kamen und ein Zeichen von Ihm sehen wollten, obwohl Er auf vielfache Weise bereits unter ihnen bewiesen hatte, dass Er der von Gott gekommene Messias war. Und Er hatte ihnen einen ersten Hinweis gegeben im Vergleich mit Jona, in Bezug auf seinen Tod und seine Auferstehung.

Nun kommt der zweite Vergleich, dass auch die Königin des Südens, das ist die Königin von Scheba, auftreten wird im Gericht mit diesem ungläubigen Geschlecht. Sie war eine Frau aus den Nationen gewesen, hatte in der Fremde gehört, hatte das für wahr gehalten und war gekommen. Doch nun war der da, der weitaus mehr war als Salomo, und das eigene Volk hätte wissen können, wer Er war. Aber sie verwarfen Ihn trotzdem. Und das wird im Gericht gegen sie zeugen.

In 1. Könige 10 wird uns diese Begebenheit berichtet, wo die Königin von Scheba nach Jerusalem kam, an den Hof Salomos. Dann tut sie diesen Ausspruch (1. Kön 10,7): „Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden; du übertriffst an Weisheit und Gut das Gerücht, das ich gehört habe.“ Sie hatte einiges gehört, aber sie muss doch sagen: „Nicht die Hälfte ist mir berichtet worden.“ Das, was sie sah, beeindruckte sie zutiefst.

Nun, wir wissen alles über die Person des Herrn Jesus, was Gott uns offenbaren wollte. Wir brauchen insofern nicht zu sagen: „Nicht die Hälfte ist mir berichtet worden.“ Wenn wir Ihn in der Herrlichkeit sehen, wie Er ist, wird uns das zutiefst beeindrucken und überwältigen, weil es unsere Vorstellungskraft einfach übersteigt. Gott hat sich in dem Herrn Jesus vollständig offenbart, und Er hat uns alles mitgeteilt, was wir über Ihn wissen können und sollen und was sein Herz bewegt.

Und nun gingen die Juden an Christus als Mensch auf dieser Erde, der die personifizierte Weisheit ist, achtlos vorüber.

In Sprüche 8,34–36 wird vorbildlich über ihn gesagt: „Glückselig der Mensch, der auf mich hört …, denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt vor dem Herrn. Wer aber an mir sündigt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod.“ Ja. Als der Herr Jesus auf dieser Erde war, da sprach Er Worte der Gnade. An einer anderen Stelle sagen die Menschen: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“ Es war tatsächlich so, dass es wahr wurde: „Glückselig der Mensch, der auf mich hört.“ Wer das Wort des Herrn annahm, wer im Glauben zu Ihm kam, der wurde gerettet.

Und so ist es auch heute noch. Wer an Ihn glaubt, hat das Leben gefunden. Er bekommt ewiges Leben und darf jetzt in der ganzen Wohlannehmlichkeit der Person und des Opfers des Herrn Jesus vor Gott stehen. Wer aber achtlos an Ihm vorübergeht oder wer Ihn ablehnt, der tut es zu seinem eigenen Verderben. Und er wird einmal das ewige Gericht erleiden. Was für eine schreckliche Situation, an dem Herrn Jesus, dem Sohn Gottes, vorbeizugehen!

Aber wie glücklich dürfen wir sein, Ihn wirklich zu kennen, seine Person zu betrachten in seinem Wort; Ihn zu betrachten, wie Er über diese Erde gegangen ist; mit welcher Weisheit Er gesprochen hat; in welcher Abhängigkeit von seinem Gott und Vater Er den Weg gegangen ist; wie Er, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren, umherging; wie Er Worte der Gnade aussprach und schließlich dort am Kreuz auf Golgatha das Werk zu unserer ewigen Erlösung vollbracht hat. Ja, es ist wirklich so, wie wir hier lesen: „Mehr als Salomo ist hier.“ Dann steht dort: „Und siehe“, das heißt – schau genau hin. Und dazu möchte ich uns ermuntern, uns in dieser Woche in besonderer Weise mit der Person des Herrn Jesus zu beschäftigen, um Ihn anzuschauen. Und das wird unsere Herzen mit tiefer Freude erfüllen.