Vers 83: Denn wie ein Schlauch im Rauch bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen.

Ein Schlauch verliert im Feuer seinen Geruch, seine Farbe und seine Form. Er wird schwarz und schrumpft. Bei den Nomaden in der Wüste erforderte ein Wasserschlauch eine lange Vorbereitung. Dem Feuer ausgesetzt, verliert er seinen ursprünglichen strengen Ledergeruch, der die Reinheit des Wassers beeinträchtigte. Genauso entfernt auch das Feuer beim Gläubigen seine Schärfe, seine natürliche Sturheit und reinigt ihn für den Dienst. Ist das nicht ein schönes Bild der inneren Arbeit, die der Heilige Geist in dem Gläubigen tut?

Der Patriarch Hiob hat den Zustand gekannt: „Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich von mir ab, und mein Gebein ist brennend vor Glut“ (Hiob 30,30). Aber der Erprobte hat ein herrliches Ende bekommen: „Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist“ (Jakobus 5,11). Und die Sulamithin sagt: „Ich bin schwarz, aber anmutig, Töchter Jerusalems“ (Lied der Lieder 1,5). „Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch unser innerer Tag für Tag erneuert“ (2. Korinther 4,16).

Vers 84: Wie viele werden der Tage deines Knechtes sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern?

Wie lange wird die Zeit der Erprobung andauern? Der jüdische Überrest, der seinen Messias erwartet, sagt: „Bis wann?“ Der Gläubige der Gnadenzeit braucht nicht nach dem Gericht für seine Verfolger zu fragen, aber er soll Gott für ihre Errettung bitten. Darin wird Gott verherrlicht, denn er will in seiner Liebe, dass alle Menschen errettet werden.

Vers 85: Die Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind.

„Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt, ohne Ursache meiner Seele eine Grube gegraben“ (Psalm 35,7). Aber der Gläubige, der das Wort bewahrt und Gott verherrlicht in seinem Wandel, wird daraus errettet werden: „Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. Und der König befahl, und man brachte jene Männer, die Daniel angezeigt hatten, und man warf sie in die Löwengrube“ (Daniel 6,24.25).