Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. (Hebräer 11,8)
In den Versen 9 bis 22 des elften Kapitels des Hebräerbriefes geht es um das Ausharren des Glaubens. Der Glaube ergreift die Verheißungen Gottes, die in diesem Abschnitt fünfmal erwähnt werden. Wir müssen ausharren, um die Verheißung zu bekommen (Heb 10,36; Heb 6). Die Patriarchen sind zur Illustration des Ausharrens bestens geeignet, weil sie nur in Zelten lebten und das versprochene Land nicht in Besitz nahmen. Dabei nimmt Abraham, der Vater der Gläubigen, in diesem Abschnitt und in diesem Kapitel den größten Raum ein.
Es werden vier Glaubenserprobungen Abrahams vorgestellt. Bei der ersten Prüfung geht es um das Verlassen des väterlichen Erbes; bei der zweiten Prüfung geht es um das Nicht-Inbesitznehmen-Können des göttlichen Erbes; bei der dritten Prüfung geht es um das Warten auf den Erben des Hauses und bei der vierten Prüfung um die Opferung des Erben. Darin liegt deutlich eine Steigerung.
Die erste Erprobung war also, dass er sein Heimatland und seine Verwandtschaft verlassen sollte. Dass sein Glaube und Gehorsam einen Makel aufwies, indem er mit der Verwandschaft nicht brach, wird hier nicht erwähnt. Der Gehorsam des Abrahams war bemerkenswert, weil er auszog, ohne zu wissen, wohin er komme. Er war absolut gehorsam und vertraute völlig Gott.