In Kapitel 8 wird der Leuchter angezündet. Die sieben mit Öl gefüllten Lampen, die zunächst den Leuchter selbst beleuchten, reden von dem Heiligen Geist, dessen vornehmste Aufgabe es ist, göttliches Licht auf die Person Christi zu werfen, ihn zu verherrlichen (Joh 16,14). So kann ein vom Geist geleiteter Dienst daran erkannt werden, dass Christus großgemacht wird. Der persönliche Genuss der Gemeinschaft des Dieners mit Christus unter der Leitung des Geistes wird in seinem Dienst zu spüren sein, aber auch in seinem praktischen Verhalten. Er wird das Bedürfnis haben, „sich selbst zu reinigen, wie er rein ist“ (1. Joh 3,3). Die Reinigung der Leviten (4. Mo 8,5–22) redet vorbildlich davon. Besonders die Rasur des ganzen Körpers ist ein Hinweis auf das „Töten der Glieder“, was nichts anderes ist als ein konsequentes Selbstgericht (Kol 3,5–9). Die gewaschenen Kleider sprechen von dem reinen Lebenswandel des Dieners – eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung dafür, dass der Dienst angenommen wird.

Der Levit hatte mit 50 Jahren das Rentenalter erreicht. Der Diener des Herrn heute hört nicht irgendwann auf zu dienen. Aber die Art der Aufgaben wird sich dem Alter entsprechend verändern. Wohl jedem älteren Diener, der dafür in Bezug auf den eigenen Dienst einen nüchternen Blick hat.

Das Passah in Kapitel 9 ist das einzige Passah, von dem wir während der Wüstenreise des Volkes Israel hören. Die Erinnerung an das, was auf Golgatha zu unserer Erlösung geschehen ist, sollte einen festen Platz im Leben des Dieners haben. Wie leicht kann sich die Last des Dienstes oder die Fülle der Aufgaben zwischen den Diener und seinen Herrn stellen. Und wie leicht kann es dann geschehen, dass wir vor lauter Dienst dem Herrn unsere persönliche Anbetung vorenthalten.

Außerdem finden wir in diesem Kapitel die Wolke, in der der Herr bei seinem Volk wohnte. Jeder Aufbruch, jede Reiseroute und jede Lagerung wurden von der Wolke bestimmt. Es gab keinen Raum für eigene Zeit- und Reisepläne. Wie schön, wenn ein Diener sich so leiten lässt und nicht eigene Wege geht. Siebenmal lesen wir in diesem Abschnitt „nach dem Befehl des Herrn“. Das ist völlige Abhängigkeit, das ist aber auch Trost und Sicherheit. Selbst wenn wir heute noch nicht wissen, wohin morgen die Reise gehen wird – wenn wir auf ihn blicken, werden wir es morgen wissen.

Und vergessen wir nicht: Die Wolke anzuschauen bedeutet nicht nur, Wegweisung zu bekommen, sondern es bedeutet auch, die Herrlichkeit des Herrn anzuschauen (vgl. 2. Mo 40,34). Und dieses Anschauen bleibt nie ohne Wirkung auf uns (vgl. 2. Kor 3,18).

Schließlich finden wir in Kapitel 10 die Anweisungen über die zwei silbernen Trompeten. Sie sind ein Bild von der Leitung durch die offenbarten Gedanken Gottes in seinem Wort. Dieses Wort muss Grundlage und Inhalt jedes Dienstes sein. Der treue Diener hört selbst auf den Klang dieses Wortes. Und wenn sein Dienst ein „Dienst des Wortes“ (Apg 6,4) ist, dann soll er es klar und unmissverständlich und frei von eigenen Gedanken verkündigen – zum Zeugnis für die Welt und zur Auferbauung des Leibes der Versammlung.

Damit schließen die vorbereitenden Anweisungen Moses für die Wüstenwanderung. Wir konnten die 10 Kapitel nur überfliegen und haben sie unter dem speziellen Blickwinkel des Dienstes angeschaut. Aber vielleicht wird der eine oder andere Diener des Herrn (und das sind wir alle) dadurch angeregt, sich mit den einzelnen Merkmalen und Voraussetzungen für Gott wohlgefälligen Dienst selbst noch tiefer gehend zu beschäftigen.