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In 1. Johannes 2,29 hat Johannes schon von dem „Aus-Gott-geboren-sein“ geredet. Wir haben bereits gesehen, was das bedeutet. Es ist etwas, das in dem Leben des Gläubigen in der Vergangenheit stattgefunden hat und das er jetzt besitzt. Wir sind jetzt Kinder Gottes!

„Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es.“ (1. Johannes 3,1a)

Wenn Johannes mit diesem „seht“ diesen Vers beginnt, dann scheint es, dass er möchte, dass die Empfänger ganz konzentriert und fokussiert sind auf den Inhalt, der jetzt kommt. „Seht einmal ganz genau hin, beschäftigt euch einmal damit, fasst es in euer Herz, was ich euch jetzt vorstellen möchte. Seht einmal ganz genau hin!“ Und auch wir wollen es als einen Appell Gottes, einen ganz persönlichen Fingerzeig Gottes nehmen, uns damit zu beschäftigen, was er uns vorstellen möchte.

Wenn Johannes dann hier schreibt „Seht, welch eine Liebe ...“, dann möchte er auf die Art dieser Liebe, ihre Beschaffenheit, ihre Qualität hinweisen. Es ist diese Liebe, die der Vater uns gegeben hat – sie ist eine Gabe, ein Geschenk des Vaters, das seinen Kindern gilt. Und wir besitzen diese Liebe. Niemand kann sie uns wegnehmen.

Lasst uns mit dieser Liebe beschäftigt sein! Lasst uns an ihr unsere Freude haben! Die Liebe Gottes wird heute so oft missbraucht. Man nimmt die Liebe Gottes und versucht damit die gröbsten Sünden zu rechtfertigen. Ich befürchte manchmal sogar, dass wir uns daher gar nicht mehr so recht wagen uns über die Liebe des Vaters so recht zu freuen. Aber es darf uns freuen und wir dürfen darüber glücklich sein. Wenn wir die Liebe des Vaters besser verstehen würden, ich glaube, es würde manches Kind Gottes mehr Ruhe und Frieden im Leben haben. Und es würde uns auch mehr bewahren, etwas zu tun, was diese Beziehung zu dem Vater trüben würde.

Gott hat uns zu Kindern gemacht. Zu seinen Kindern. Es hat ihm gefallen, uns in diese Beziehung zu sich selbst zu setzen. Wir haben uns vielleicht etwas an den Gedanken gewöhnt. Aber kein Gläubiger hatte jemals so eine enge Beziehung zu Gott als seinem Vater, wie wir, die wir in der Zeit der Gnade leben dürfen. Es ist eine persönliche Segnung, die wir besitzen und genießen dürfen. Niemals hätte ein Israelit es gewagt, von Gott als seinem persönlichen Vater zu reden.

Und abgesehen davon – ist es nicht erstaunlich, dass Gott überhaupt Menschen in diese Beziehung zu sich setzt? Menschen, die Sünder und Feinde Gottes waren? Für die er seinen geliebten Sohn geben musste, um sie zu Kindern zu machen? Und wenn Gott schon aus Sündern etwas machen wollte, wenn er ihnen seine Liebe zeigen wollte, hätte er uns nicht zu irgendetwas anderem machen können? Aber nein, er wollte uns zu Kindern Gottes machen. Das ist eben die Qualität der Liebe des Vaters! Dabei muss es uns nicht irritieren, dass hier steht: „dass wir Kinder Gottes heißen sollen“. Wir heißen so, wir tragen diesen Namen, weil wir es sind. Es ist eine Tatsache. Und es scheint, dass Johannes das noch einmal mit Nachdruck bestätigen will, wenn er schreibt. „Und wir sind es!“

(Fortsetzung folgt)