Wir wollen heute noch einmal nachdenken über die Seereise von Paulus nach Rom. Wir hatten ja schon einen kurzen Überblick, unter welchen Aspekten wir diesen Abschnitt betrachten können. Und heute möchten wir ein wenig über die Frage nachdenken: Worauf vertrauen wir?

Auf einen großartigen Plan Gottes? Auf sein Wort oder auf uns selbst? Auf das, was wir uns selber vornehmen? Wir lesen in diesem Abschnitt in Apg 27,13: „Als aber ein Südwind sanft wehte, meinten sie (die Menschen, die das Schiff steuerten), ihren Vorsatz erreicht zu haben.“

Die Menschen haben also einen Vorsatz gefasst. Sie hatten einen Plan, der in sich erst mal gar nicht schlecht war. Aber es war ein Plan unabhängig von Gott. Sie vertrauten auf ihre Intelligenz, auf ihre Erfahrung. Sie blickten auf die Umstände und sehr schnell änderten sich diese Umstände. Und sie gerieten in große Not. Sie mussten das Schiff treiben lassen. Sie konnten dem Wind nicht widerstehen. Und zum Schluss heißt es sogar in Vers 20: „Es war zuletzt alle Hoffnung auf unsere Rettung entschwunden.“ Diese Zeit ist auch von viel eigener Aktivität gekennzeichnet. Es heißt immer, sie ließen das Takelwerk nieder, sie ließen sich treiben, sie warfen die Ladung über Bord oder sie warfen mit eigenen Händen das Schiffsgerät fort. Währenddessen wird von den Gläubigen, die mit auf dieser Reise waren, zwar sehr wohl berichtet, dass sie in den gleichen Umständen, in den gleichen Schwierigkeiten waren, aber nichts davon, dass sie in eigener Aktivität etwas taten.

Und es ist bemerkenswert, dass davon die Rede ist, dass sie die Ladung über Bord warfen und am dritten Tag das Schiffsgerät fortwarfen. Das zeigt uns vorbildlich, dass sie das Wort Gottes aufgaben, was von Nahrung spricht. Und der dritte Tag steht oft in Verbindung mit der Auferstehung des Herrn Jesus. So hat die Christenheit die Wahrheit der Auferstehung über Bord geworfen. Und was bleibt dann? Nur noch Hoffnungslosigkeit. Kein Fundament, sondern der Treibsand und die Stürme des Lebens. Ganz anders finden wir es aber bei Paulus und seinen Begleitern. Als menschlich jede Hoffnung verloren gegangen war, tritt Paulus auf und spricht zu ihnen. Und er spricht davon, wem er gehört, wem er dient und worauf er vertraut. In Vers 23 heißt es: „Denn ein Engel Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, trat in dieser Nacht zu mir und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor dem Kaiser erscheinen; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist.“

Ja, wir dürfen wissen, wem wir gehören, wessen Eigentum wir sind, in wessen Hand wir sind. Dass es der große Gott ist, der über allem steht. Zweitens dürfen wir ihm dienen. Hier war es dadurch, dass er ein Zeugnis war für den Gott, dem er diente. Und wie aufopferungsvoll hatte Paulus seinem Gott gedient und er würde es auch weiter tun. Und so dürfen wir auch unserem Herrn dienen an dem Platz, wo er uns hingestellt hat. Und dann? Drittens heißt es: „Ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist.“ Wir haben das unverbrüchliche, das ewige, das sichere Wort Gottes. Darauf dürfen wir vertrauen, dass Gott alles so ausführen wird, wie er es gesagt hat. Gott hat einen Plan. Gott hat einen Vorsatz. Und darauf dürfen wir vertrauen. Hier konkret hatte Gott Paulus versprochen, und zwar mehrfach, dass er ihn nach Rom bringen würde. Ja, der Herr selbst hatte in der Nacht bei ihm gestanden. Sicherlich hatte Paulus auch zu Gott gebetet. Und so dürfen auch wir in den Umständen, in den Stürmen des Lebens, im Gebet zu ihm kommen, dürfen vertrauen auf sein Wort, dass er alles so ausführen wird, wie er es gesagt hat. Ja, wir gehören dem Herrn, wir dürfen ihm dienen und wir wollen ihm vertrauen.