Die Erkenntnis Gottes ist – im Gegensatz zu manchen Ansichten – kein abstraktes, verkopftes Thema. Keine graue Theorie. Vielmehr ist sie die Basis unserer Beziehung zu Gott, denn diese ist stark davon beeinflusst und gar abhängig, welches Bild wir von Gott haben. Sie hat also einen starken Einfluss auf unser praktisches Glaubensleben.

In dieser kurzen Serie möchten wir uns einige Fragen bezüglich der Erkenntnis Gottes näher anschauen.

Frage 1: Wie denkt Gott über Gotteserkenntnis?

Gott lässt uns über den Propheten Hosea sagen: „Denn an Frömmigkeit habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern“ (Hos 6,6). Gott wünscht, dass wir das Verlangen haben, ihn besser kennenzulernen. Er ist nicht an Tradition und Form interessiert, sondern an einem Herzen, das zu Ihm hinwächst. Zu viele Menschen in der Bibel (und vielleicht auch heute?) sind aus Pflichtbewusstsein und ohne innere Herzensüberzeugung nachgefolgt, weil sie Gott nicht wirklich kannten. Der Herr freut sich über den Wunsch nach Wachstum.

Frage 2: Welche Gefahren gibt es bezüglich der Erkenntnis Gottes?

  • Gefahr 1: Keine Erkenntnis – „Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis“ (Hos 4,6). Das Volk Israel ist nur aus leerer Tradition nachgefolgt, ohne die Beziehung zu Gott zu pflegen. Frage an uns: Was weiß ich über Gott, über meinen Herrn? Wenn ich einen Aufsatz darüber schreiben sollte, wer der Herr für mich ist – was und wie viel könnte ich schreiben?
  • Gefahr 2: Ein falsches Gottesbild – „Aber auch der das eine Talent empfangen hatte, trat herzu und sprach: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist“ (Mt 25,24). Wie in diesem Beispiel zu sehen ist, führt falsche Erkenntnis zu einer falschen Praxis. Zwischen den beiden Extremen „Gott als gnadenloser Richter, dessen Liebe wir uns erkaufen müssen“ und „Gott als netter Kumpel, der Heiligkeit nicht so ernst nimmt“, gibt es viele Sichtweisen auf Gott, die nicht biblisch sind.
  • Gefahr 3: Erkenntnis ohne Liebe – „Und wenn ich ... alle Erkenntnis weiß ..., aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts“ (1. Kor 13,2). Wahre Gotteserkenntnis wird dazu führen, dass sie sich in Werken des Glaubens nach außen zeigt. Wenn sie verkopft und nur theoretisch ist, ist das hinderlich für geistliches Wachstum.

„Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.“ (2. Pet 3,18)