Die Annahme Christi ist der Maßstab unserer Annahme

Unsere neue Stellung vor Gott hat mit der Stellung Christi vor Gott zu tun. In der Tat ist seine Annahme vor Gott der Maßstab für die unsere! Um dies zu erkennen, müssen wir uns Jesaja 50 zuwenden. In diesem Kapitel wird der Herr als der Knecht des Herrn dargestellt, der in vollkommenem Gehorsam kommt, um Gottes Willen in dieser Welt zu erfüllen und Israel zu erlösen (Jes 59,4.5). Doch wie die Prophezeiung zeigt, lehnten die Juden Ihn als ihren Messias ab (Jes 50,6). Obwohl Er als solcher abgelehnt wurde, wandte sich der Herr nicht ab, sondern richtete sein Angesicht „wie einen Kieselstein“ darauf, den Willen seines Vaters zu tun, und ging ans Kreuz, um die Frage der Sünde zu klären (Jes 50,7). Nachdem Er die Sünde durch den Tod gesühnt hatte, rechtfertigte Gott Ihn, indem Er Ihn von den Toten auferweckte und Ihn zu seiner Rechten setzte. Von dieser hohen Position aus hören wir, wie Christus seine Widersacher – insbesondere „die alte Schlange, welcher Teufel und Satan genannt wird …, der Verkläger unserer Brüder“ (Off 12,9.10) – herausfordert, vorzutreten und jede Sündenanklage gegen Ihn zu beweisen. Aber niemand kann das. Er ruft: „Nahe ist, der mich rechtfertigt: Wer will mit mir rechten? Lasst uns zusammen hintreten! Wer hat eine Rechtssache gegen mich? Er trete her zu mir! Siehe, der Herr, HERR, wird mir helfen: Wer ist es, der mich für schuldig erklären könnte? Siehe, allesamt werden sie zerfallen wie ein Kleid, die Motte wird sie fressen“ (Jes 50,8.9).

Was daran so unglaublich wunderbar ist, ist, dass der Geist Gottes den Apostel Paulus im Neuen Testament veranlasst, genau diesen Abschnitt auf die an den Herrn Jesus Christus Glaubenden anzuwenden (Röm 8,33.34)! Er tut dies erst, nachdem er die Tatsache festgestellt hat, dass alle Gläubigen „in Christus Jesus“ sind (Röm 8,1). „In Christus“ ist ein technischer Ausdruck in den Schriften des Paulus, der den Platz des Gläubigen vor Gott in dem Auferstandenen und Verherrlichten zu seiner Rechten bezeichnet. „In Christus“ zu sein bedeutet also, an Christi Stelle vor Gott zu stehen! So wie gegen Christus kein tragfähiger Sündenvorwurf erhoben werden kann, so kann auch gegen diejenigen, die „in Christus“ sind, kein tragfähiger Sündenvorwurf erhoben werden, denn sie stehen an seiner Stelle vor Gott! Da Ihm keine Verdammnis auferlegt werden kann, kann auch uns keine Verdammnis auferlegt werden, denn seine Rechtfertigung und Annahme sind der Maßstab für unsere!

Wir sind „gerechtfertigt in Christus“ (Gal 2,17). Der Gläubige befindet sich also nicht nur in einer neuen Stellung vor Gott, sondern in einem völlig neuen Zustand, in dem er ein neues Leben hat, das nicht sündigen kann. Wie bereits erwähnt, wird dies als „Rechtfertigung des Lebens“ bezeichnet (Röm 5,18). Die Rechtfertigung hat also etwas mit der Stellung des Gläubigen vor Gott zu tun. Die Einsetzung des Gläubigen in diese neue Stellung ist ein deklaratorischer Akt Gottes, durch den ein gottloser Sünder für gerecht erklärt wird (Röm 4,5).