Die Herrschaft der Sünde im Tod
Der Tod erlangte seinen Thron und die Sünde ihre Herrschaft über die Welt durch die eine Tat Adams. Sein Ungehorsam war der Schlüssel, der ihnen die Tür zur Welt öffnete. Die Sünde regiert immer noch, ihr Reich ist ebenso wie die Welt und ihr Ende ist der Tod. Doch Gott hat auch auf dieses eine Antwort. Er reformiert nicht den alten Herrscher oder ändert das Reich, sondern Gott führt etwas vollständig Neues ein, etwas derart Edles, dass das Herz des Gläubigen frohlockt.
Die Herrschaft der Gnade durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben
Gnade auf der Grundlage von Gerechtigkeit bringt neues Leben, ewiges Leben, für die Nachkommen Adams, die sündig und dem Tod unterworfen sind.
Gnade herrscht auf der Grundlage der Gerechtigkeit durch das, was Gott durch das Kreuz und die Auferweckung seines Sohnes getan hat. Gerechtigkeit hat Gnade auf den Thron gesetzt und ihr Zepter und Macht gegeben. Das Wesen Gottes ist jetzt durch die Sühnung für Sünden, die Christus bewirkt hat, verherrlicht, und deshalb kann das Herz Gottes, ohne im Geringsten die ewigen Ansprüche seines Thrones der Gerechtigkeit aufzuheben, in Gnade zu dem gemeinsten der Sünder und dem entschiedensten Gegner ausgehen. Immer wenn wir von der Gnade Gottes gegenüber dem verderbten Menschen reden, müssen wir daran denken, dass seine Gnade in dem Blut, dem Tod, dem offenen Grab Jesu zu sehen ist, müssen mit anderen Worten an Gerechtigkeit denken. Und immer wenn wir die Gerechtigkeit hineinbringen, finden wir die Gnade, die zu ewigem Leben herrscht.
Ewiges Leben ist die Antwort Gottes auf die Gräber und den Tod, womit wir umgeben sind. Adam, der ungehorsame Mensch, brachte den Tod in die Welt; Christus, der gehorsame Mensch, brachte das ewige Leben. Durch Ihn und von Ihm erlangen wir es, und in Ihm haben wir es. Und dieses Leben ist von solcher Vollkommenheit, dass niemand, der es besitzt, noch nach der Unschuld und dem Zustand der Dinge vor dem Sündenfall verlangt, die Adam verloren hat. Es ist größer als das Verlorene, so wie der Sohn Gottes in seiner anbetungswürdigen Person unvergleichlich viel höher ist als das Haupt unseres gefallenen Geschlechts.
Wir wollen noch einmal diesen Handlungen der Gnade Gottes gegenüber den Menschen nachspüren. Seine Gnadengabe, seine Gabe der Gerechtigkeit, seine Gabe des ewigen Lebens – alles das gehört uns Gläubigen durch Jesus Christus, unseren Herrn. Leider ignoriert der Mensch zu häufig seinen eigenen Ruin, in dem er versucht, sich selbst zu Gott zu erheben. Und er verachtet damit die Gabe, die ihm durch die Gnade gebracht wurde. Und indem er versucht, eine eigene Gerechtigkeit zu erreichen, die für Gott annehmbar ist, leugnet er praktisch seine eigene Sündhaftigkeit und verachtet damit die Gabe der Gerechtigkeit, die ihm in Gnade gebracht wurde. Und indem er sagt, dass er hofft, das ewige Leben in der Zukunft zu erlangen, verschließt er seine Augen vor der Gabe Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, die dem Sünder für heute, aber niemals für morgen vorgestellt wird.
Die Herrlichkeit Gottes in diesen seinen Gaben, kommt in den Worten zum Ausdruck: „Jesus Christus, unser Herr“, „die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen, Jesus Christus, ist“ (Röm 5,15), „die Gabe der Gerechtigkeit … durch den einen, Jesus Christus“ (Röm 5,17).
Und „die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (Röm 5,21). Mögen wir deshalb nicht nur das akzeptieren, was Gott in Bezug auf den Baum sagt – die menschliche Natur –, jenem Baum, dessen Wurzel Ruin ist, dessen Stamm Sündhaftigkeit ist und dessen Frucht der Tod ist, sondern mögen wir auch die Gedanken Gottes über seinen Sohn, Jesus Christus, unseren Herrn, akzeptieren, durch den uns die unbezahlbaren Gaben seiner Gnade gebracht sind. Lasst uns nicht mehr für den alten Baum des Ichs streben, sondern nur noch für den neuen Baum. Denn Christus ist unser Leben, und durch Ihn haben wir Gerechtigkeit und Gnade.
Gottes Weg, dem Zustand des Menschen zu begegen, der ein Sünder und getrennt von Gott ist und dessen Natur aktiv böse ist, ist folgendermaßen:
- MIT CHRISTUS GEKREUZIGT (Gal 2,20; Röm 6,6)
- MIT CHRISTUS GESTORBEN (Röm 6,8; Kol 2,12)
- MIT CHRISTUS BEGRABEN (Röm 6,4; Kol 2,12)
Und Gott setzt solche, die glauben, in eine neue Stellung – „in Christus“, auferstanden aus den Toten, um nie mehr zu sterben.