Wir wollen uns noch einmal in Erinnerung rufen, dass es Satans erklärtes Ziel ist, dass wir schweigen – persönlich und gemeinsam. Die Wege und Mittel, wie er versucht, dieses Ziel zu erreichen, sind unterschiedlich, je nach dem, ob er im Charakter als Engel des Lichts oder als brüllender Löwe handelt. Prüfen wir uns doch im Gebet vor Gott, inwiefern das bei uns der Fall ist. Wir kommen nicht umher, dass wir hier Verantwortung haben.

Da sprachen sie einer zum anderen: Wir tun nicht recht. Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; schweigen wir aber und warten, bis der Morgen hell wird, so wird uns Schuld treffen. Und nun kommt und lasst uns hineingehen …“ (2. Kön 7,9).

Wenn ich zum Gottlosen spreche: Du sollst gewiss sterben!, und du warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, der Gottlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst, und er kehrt nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet“ (Hes 3,18.19).

Bei vollem Verantwortungsbewusstsein wollen wir auch Mut schöpfen. Es ist sicherlich gut, wenn wir uns unserer eigenen Schwachheit, Kraftlosigkeit und Unzulänglichkeit bewusst sind und das im Gebet vor Gott bringen. Aber als Ausrede dürfen wir das nicht nehmen.

„Ach, Herr, ich bin kein Mann der Rede, weder seit gestern noch seit vorgestern noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn ich bin schwer von Mund und schwer von Zunge!“, waren Moses Worte (2. Mo 4,10).

Doch Gottes Zusagen sind heute noch dieselben:

„Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Nicht ich, der Herr? Und nun geh hin, und ich will mit deinem Mund sein und dich lehren, was du reden sollst“ (2. Mo 4,11).

„Seid nicht besorgt, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt“ (Lk 12,11).

Natürlich bedeutet das nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen und warten, dass Gott uns seine Gedanken im Schlaf schenkt. Das Bestreben des Dieners wird immer sein, seine Gemeinschaft im Gebet und Studium seines Wortes zu suchen. Auch müssen wir in einem Geist der Abhängigkeit vor Gott sein. Nehmen wir uns die Worte aus Jesaja 50,4.5 zu Herzen, die in so besonderem Maße auf unser Vorbild, den Herrn Jesus, zutreffen:

„Der Herr, HERR, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden. Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geöffnet, und ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen“ (Jes 50,4.5).

Zu einem Gott geweihten Leben gehört eben auch eine Gott geweihte Zunge! Aber dann dürfen wir eben auch mit dem Wirken des Heiligen Geistes rechnen, der uns Weisheit und die richtigen Worte in den Mund legen wird. Sind wir bereit, auch dahingehend Gott mehr zu vertrauen? Er möchte so gerne uns erfahren lassen, dass er treu ist und zu seinem Wort steht! Mose durfte sich sicher sein, dass der Herr mit ihm sein würde: „… weil ich mit dir sein werde“ (2. Mo 3,12). Josua und Gideon und mit ihnen unzählige Diener Gottes bekamen die gleiche Zusage:

Ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! … Denn der Herr dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst“ (Jos 1,5.6.9; vgl. Heb 13,5.6; Ri 6,14.16).

Lieber Bruder, liebe Schwester! Wir brauchen mehr von denen, die mit brennenden und ungeteiltem Herzen aktiv vor der Welt Zeugnis ablegen von der wunderbaren Botschaft, die Gott uns gegeben hat. Wie lange wohl noch haben wir dazu Zeit? Bist du dabei? So gilt denn mehr denn je:

Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht! Denn ich bin mit dir … (Apg 18,9)