„Von den Gaditern sonderten sich ab zu David, auf die Bergfestung in die Wüste, tapfere Helden, Männer des Heeres zum Kampf, mit Schild und Lanze gerüstet, deren Angesichter wie Löwen-Angesichter waren und die den Gazellen auf den Bergen gleich waren an Schnelligkeit“ (1. Chr 12,9).

„Diese sind es, die im ersten Monat über den Jordan gingen, wenn er alle seine Ufer überflutet, und alle Bewohner der Talebenen, im Osten und im Westen, in die Flucht jagten“ (1. Chr 12,16).

Von Gad

Die Männer von Gad sonderten sich zu David ab, als er sich auf der Bergfestung aufhielt. Es wird nicht gesagt, wovon sie sich absonderten, sondern nur, zu wem sie sich absonderten. Das zeigt den Charakter wahrer Absonderung: Sie hat immer eine Richtung und ein Ziel. So war es auch bei den Thessalonichern, von denen wir lesen, dass sie sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrten (1. Thes 1,9). Indem sie sich Gott zuwandten, wandten sie sich gleichzeitig von den Götzenbildern ab.

David war zu jener Zeit immer noch der Verworfene. Diese Gaditer waren bereit, die Verwerfung mit David zu teilen, indem sie sich David zuwandten. Dazu mussten sie ihre frühere Lebensweise aufgeben und den Jordan überqueren. Im Licht des Neuen Testaments betrachtet sprechen sie von Gläubigen, die ihre irdische Gesinnung aufgeben und ihre himmlische Stellung in Christus verwirklichen, indem sie die geistlichen Segnungen im Glauben in Besitz nehmen (Kol 2,20; 3,1). Die Gaditer überquerten den Jordan zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, nämlich als er alle seine Ufer überflutete. Das war sicher mit besonderen Gefahren und Schwierigkeiten verbunden. Doch was gab ihnen den Mut und die Energie dazu? Es war gewiss ihre Liebe zu David.

Die Gaditer waren kampferprobte Kriegsleute. Der Kleinste von ihnen konnte es mit hundert, und der Größte mit tausend aufnehmen (1. Chr 12,15; Ps 18,30). Sie waren besonders für den Nahkampf geeignet. Dazu trugen sie Schild und Lanze. Das hat auch uns etwas zu sagen: Auch im direkten Kontakt mit Menschen brauchen wir die ganze Waffenrüstung Gottes (Eph 6,13). Ferner wird von ihnen gesagt, dass sie stark waren wie die Löwen und schnell wie die Gazellen. Worin liegt unsere Kraft? Paulus schreibt: „Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2. Kor 12,10). Gerade dann, wenn wir uns unserer eigenen Schwachheit bewusst sind, kann die Kraft Gottes in uns wirken (2. Kor 12,9). Aber die Männer von Gad waren nicht nur stark, sondern auch schnell. Sind wir auch „schnell“ in den Dingen des Herrn (1. Mo 18,6; Apg 9,36)? Oder nur dann, wenn es um unsere eigenen Interessen geht?