Ein gemeines Mitglied der großen Entmutigungsmafia heißt: Unerwünschter Gedanke. Im Prinzip haben wir alle mit diesem hässlichen Mann zu tun. Aber manche leiden unter ihm. Sie zahlen regelmäßig „Schutzgeld“, aber die Forderungen dieses Mannes werden immer grotesker und seine Herrschaft grausamer. Wie wird man ihn los? Wie kann man sich von den unerwünschten Gedanken trennen?

Die Gedanken ablehnen. Wir dürfen die Gedanken, die wir haben, nicht mit uns selbst verwechseln. Wir dürfen Stellung beziehen gegen die destruktiven Überlegungen und sie als nicht zu uns gehörig betrachten. Anders gesagt: Wir sind nicht dafür verantwortlich, dass der Mann auftaucht, sondern verantwortlich, wie wir mit ihm umgehen. Wir brauchen uns durch seine bloße Gegenwart nicht einschüchtern und verunsichern zu lassen.

Die Gedanken nicht bekämpfen. Wenn wir gegen die Gedanken kämpfen, werden wir sie nicht los. Wenn wir ständig vor uns hersagen: „Nein, ich will nicht an XY denken“, dann denken wir genau in diesem Augenblick daran – und das wird auch so bleiben. Und selbst wenn man immer gegen die unerwünschten Gedanken gezielt betet, sorgt man dafür, dass sie präsent bleiben und Macht gewinnen.

Die Gedanken ersetzen: Die ungewollten, unschönen, zerstörerischen Gedanken kann man nicht verjagen. Aber man kann sie ersetzen. Wenn man etwas intensiv erlebt und sich auf etwas konzentriert, dann taucht dieser Mann nicht auf. Lässt die Konzentration nach, mag er aufkreuzen. Doch er wird aus dem Blickfeld verschwinden, wenn man sich wieder engagiert der ursprünglichen, konstruktiven Sache zuwendet.

Die Stärke des „Mannes“ ist, dass er stärker wird, wenn man ihn beachtet und sich vor ihm fürchtet. Seine große Schwäche ist, dass ihn Ignoranz in die Knie zwingt. Das geht zwar nicht von heute auf morgen. Aber es geht.

Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt. (Philipper 4,8)