Eine unvorstellbare Szene: Jairus, der in Herzensangst um das Leben seiner Tochter den Herrn zu sich nach Hause bringen wollte, hatte gerade die Nachricht erhalten, dass sie gestorben war. Der Herr sieht, wie sich gerade in diesem Moment das Herz dieses Vaters vor Kummer überschlägt, und ermuntert ihn: „Fürchte dich nicht; glaube nur.“ (Mk 5,36).

Es ist sehr interessant, dass der Herr Jesus hier einen Zusammenhang herstellt zwischen Furcht und Glaube. Er stellt praktisch folgende „Formel“ auf: viel Glaube – wenig Furcht; wenig Glaube – viel Furcht.

Hier geht es in der Anwendung für uns natürlich nicht um den rettenden Glauben, sondern um das praktische Glaubensvertrauen. Wir lernen also, dass dann, wenn wir unser Vertrauen mehr auf den Herrn setzen, unsere Furcht sinken kann. So wie er Jairus gleichsam zurief: „Jairus, habe keine Angst, vertraue mir einfach“, ermuntert er auch uns heute.

Dabei wissen wir aus dem eigenen Glaubensleben, dass unser Vertrauen nicht konstant hoch ist. Oft gleichen wir Petrus, den der Herr einmal „Kleingläubigen“ nennt (Mt 14,31) – manchmal sogar den Jüngern insgesamt, denen er einmal „keinen Glauben“ diagnostiziert (Mk 4,40). In beiden Fällen sank der Glaube – das praktische Vertrauen – und die Angst wurde größer.

Was praktischen Glauben angeht, sind Abraham und Sara uns große Vorbilder, die in einer menschlich völlig unmöglichen Situation (eine versprochene Schwangerschaft mit 90 Jahren) Gott vertrauten. Über Abraham wird gesagt, dass er „der vollen Gewissheit war, dass Gott, was er verheißen hatte, auch zu tun vermag“ (Röm 4,21), während es von Sara heißt: „... weil sie den für treu erachtete, der die Verheißung gegeben hatte“ (Heb 11,11).

Ihr Vertrauen gründete sich auf ...

1. die Tatsache, dass Gott seine Versprechen einhalten kann (in der Lage dazu ist),

2. die Treue Gottes, der immer zu dem steht, was er verspricht.

Der Herr Jesus ruft dir heute zu: „Habe keine Angst! Auch wenn es schwierig aussehen mag, du kannst mir vertrauen. Wenn du mir in meiner Allmacht und Treue vertraust, wird deine Furcht schwinden!“