2. Kön 6,16: „Aber er sprach: Fürchte dich nicht! Denn mehr sind die, die bei uns, als die bei ihnen sind.

Oft verhalten wir als Gläubige uns genauso wie der Knecht von Elisa: Wir sehen die Gefahr um uns herum, werden verzweifelt und haben nur eine ängstliche Frage: „Was sollen wir tun?“ (2. Kön 6,15). Das Heer der Feinde erschien ihm so unüberwindbar groß, dass er überhaupt nicht mit der Möglichkeit rechnete, Gott könne eingreifen. Leider lassen wir es oft ebenso zu, dass die Gefahr vor uns den Blick auf den Herrn versperrt. So war es auch bei Petrus, der den Wind sah und augenblicklich Angst bekam.

Womit wird der Knecht nun motiviert, sich nicht zu fürchten? Mit der Aussage, dass auf seiner Seite mehr sind als auf der Seite der Feinde. Mit anderen Worten: „Gott, der bei uns ist, ist größer als die Feinde!“

Zwei Lektionen für uns:

  1. Wir benötigen – ebenso wie der Knecht – geöffnete Augen für den Herrn auf unserer Seite. Und wenn wir sie nicht haben, benötigen wir – wieder wie er – das Gebet für geöffnete Augen. Die Augen unseres Herzens sollten stets den Herrn vor sich haben. Bedauerlicherweise scheint es oft, dass wir blind dafür sind und überhaupt nicht mit der Gegenwart des Herrn rechnen. Indem dem Knecht die Augen geöffnet wurden, konnte er sehen, dass es schon längst einen Ausweg aus der Situation gab. Wir dürfen ähnlich beten wie Elisa: „HERR, tu doch meine Augen auf, dass ich sehe!“ (V. 17).
  2. Wir benötigen das Bewusstsein für die Größe Gottes. Was auch immer für Hindernisse uns auf unserem Weg begegnen, der Herr ist immer größer. Drei schöne Beispiele dazu:
  • David sagt vertrauensvoll: „Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen“ (Ps 18,30).
  • Der Autor des Hebräerbriefes schreibt: „Wir können kühn sagen: ‚Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?‘“ (Heb 13,6)
  • Der Herr selbst bestätigt dies eindrucksvoll: „Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben“ (Joh 10,29).

„Lasst uns lieber im Glauben auf den Herrn Jesus schauen, der zur Rechten Gottes sitzt, als auf den Berg von Schwierigkeiten vor unseren Augen.“ (Robert Cleaver Chapman)

„Achte ich beim Beten mehr auf den Berg, der versetzt werden soll, oder auf Gott, der ihn wegnehmen kann?“ (Oswald Chambers)

Der Herr Jesus ruft dir heute zu: „Habe keine Angst! Ich bin auf deiner Seite – und dabei größer als jedes Problem, das vor dir steht!“