„Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende auch ich euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!“ (Joh 20,21.22).

Wieder Friede euch!

Danach sprach Jesus wieder zu seinen Jüngern: Friede euch! Dabei handelte es sich allerdings keineswegs um eine bloße Wiederholung dieses Friedenswunsches. Während es bei dem ersten Wunsch um den Frieden des Gewissens ging, sprach der Herr Jesus jetzt von dem Frieden des Herzens. Wie der Vater Ihn ausgesandt hatte, würde Er auch seine Jünger jetzt aussenden. Doch dazu hatten sie den Frieden des Herzens nötig. Ohne diesen Frieden im Herzen würden sie Gott nicht dienen können. Übrigens ist das bei uns nicht anders: Auch wir können Gott nicht dienen ohne diesen Frieden im Herzen.

Im Gegensatz zu dem Frieden des Gewissens ist der Frieden des Herzens nicht unabhängig von unserer Lebensführung. Durch Ungehorsam und Unabhängigkeit dem Willen Gottes gegenüber kann dieser Frieden schnell gestört werden oder gar verloren gehen. Nur wenn wir Gott gehorsam sind und uns seinem Willen in allem unterwerfen, werden wir diesen Frieden genießen können (Mt 11,29).

Als der Herr Jesus als Mensch über diese Erde ging, genoss Er stets den Frieden des Herzens, weil Er seinem Vater in allem gehorsam war. Er tat stets das Ihm Wohlgefällige und unterwarf sich in allem seinem Willen (Joh 8,29). Der Frieden, den Er sein ganzes Leben im Herzen genoss, wird auch der „Friede des Christus“ genannt (Kol 3,15). Es ist „sein Frieden“, den Er auf seinem Weg über diese Erde immer im Herzen trug. Bereits vor dem Kreuz hatte Er von diesem Frieden gesprochen, als Er zu seinen Jüngern sagte: „Meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh 14,27). Damit meinte Er seinen Frieden des Herzens. Diesen Frieden möchte Er auch uns geben. Er soll in unseren Herzen regieren und entscheiden (Kol 3,15). Wir dürfen ihn genießen. Kennst du auch diesen Frieden?

Dann gab Er seinen Jüngern den Auftrag auszugehen: Wie der Vater Ihn ausgesandt hatte, so würde auch Er sie senden. Dieser Auftrag gilt auch uns heute: So wie Er in die Welt gesandt wurde, um den Vater zu offenbaren, so sind auch wir in die Welt gesandt, um den Menschen etwas vom Vater zu zeigen (Joh 17,18). Sind wir uns dieser Sendung bewusst? Kommen wir diesem Auftrag des Herrn nach?

Nachdem der Herr dies gesagt hatte, hauchte Er in seine Jünger und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Hier geht es nicht um die Person des Heiligen Geistes, der ja erst am Pfingsttag auf die Erde kam (Apg 2). Nein, hier teilte der Herr seinen Jüngern das ewige Leben mit – sein eigenes Leben (1. Joh 5,20) –, dessen Kraft der Heilige Geist ist. Was für ein gewaltiges Vorrecht! Wir haben nicht nur ein neues Leben – das des Auferstandenen –, sondern auch den Heiligen Geist als die Kraftquelle dieses Lebens!