Dann finden wir in Hebräer 1,10–12, dass er als der Schöpfer den Vorrang vor der gesamten Schöpfung hat. Er ist Jahwe, der ewig Seiende, Derselbe, dessen Jahre nicht vergehen. Vor ihm muss die ganze Schöpfung weichen. Sie wird nicht irgendeiner Katastrophe zum Opfer fallen. Er selbst wird sie wie einen Mantel zusammenrollen. Sie wird untergehen, aber er wird bleiben. Welch ein Trost für den, der als der leidende Messias in dem zitierten Psalm gerade vorher zu Gott gefleht hatte: „Nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Jahre.“ Ohne Hebräer 1 hätten wir nicht gewusst, dass in Psalm 102,25 der Sprecher in der Mitte des Verses wechselt. Aber mit der Erklärung von Hebräer 1 erkennen wir mit Bewunderung, wie Gott im Himmel seinen Christus auf der Erde als den Jahwe anerkennt. Anbetend betrachten wir ihn, der sich für uns erniedrigt und zu nichts gemacht hat, der, als wir ihn sahen, keine Gestalt und keine Pracht hatte, den Mann der Schmerzen, der um unserer Übertretungen willen verwundet und um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen war. Und mit Freude anerkennen auch wir ihn als den ewig Unveränderlichen.
Auch die Zeit gehört zu dieser Schöpfung. Als der Schöpfer ist er über die Zeit erhaben. Wenn diese Schöpfung zu ihrem Ende kommt, wird auch die Zeit aufhören. Als der ewige Gott hat er die Zeit eingesetzt und als solcher wird er sie auch wieder aufhören lassen. Als Mensch hat er sich in Gnade der Zeit unterworfen, aber als Sohn Gottes ist er über sie erhaben.
Und es kommt die Zeit, wo auch seine Erhabenheit über alle seine Feinde sichtbar werden wird. Heute leben die Menschen in Auflehnung und Rebellion gegen Gott. Christus ist noch immer der Verachtete, nicht weniger als damals, als man ihn ans Kreuz schlug. Doch wo werden die, die heute noch das Wort nehmen gegen Gott, einmal ihren Platz finden? Als Schemel seiner Füße! Dann wird vor aller Welt sichtbar, dass er einen vorzüglicheren Namen ererbt hat, einen Namen, der über jeden Namen ist, „damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Phil 2,10.11).
Wir fassen die Erhabenheit des Sohnes Gottes über alle Dinge noch einmal kurz zusammen:
Er ist erhaben …
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über die Engel (Heb 1,4–6.13.14),
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über jeden Thron (Heb 1,7.8),
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über seine Genossen (Heb 1,9),
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über die Schöpfung (Heb 1,10–12),
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über die Zeit (Heb 1,12),
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über seine Feinde (Heb 1,13).