In Vers 9 und 10 dieses Kapitels wurde gezeigt, dass wir den alten Menschen ausgezogen und den neuen Menschen angezogen haben. Dabei handelt es sich um grds. Dinge der Stellung eines jeden Gläubigen, die sich dann aber auch im praktischen Leben erweisen müssen. In dem Herrn Jesus sind die Wesenszüge des neuen Menschen vollkommen offenbart und dargestellt worden (Verse 12 ff.). Diese Tatsache, dass wir den neuen Menschen angezogen haben, hat Auswirkungen in all den Bereichen, die jetzt in den folgenden Versen vorgestellt werden:

  • in den Versen 12–17 im Zusammenleben der Geschwister;
  • in den Versen 18–21 in der Ehe und Familie; und
  • in den Versen 22 bis Kap 4,1 im Berufs- und Geschäftsleben.

In diesen Beziehungen können wir die Wesenszüge des neuen Menschen offenbaren. Wenn unsere Beziehung zu Christus intakt ist, wenn Christus uns wirklich alles ist (Vers 11), und wir Ihn in allen sehen, dann wird das Zusammenleben unter Geschwistern nicht mehr so schwer sein, dann sehen wir in jedem anderen Christus.

„Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehrt und ermahnt mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, Gott singend in euren Herzen in Gnade“ (Vers 16)

Dieser neue Mensch ist nicht autark, er braucht Richtlinien, er braucht Nahrung und Führung. Und diese Nahrung und Führung bekommt er durch das Wort Gottes. Und das wird Auswirkungen in unserem Leben zeigen, und zwar in dreifacher Art: wir werden uns gegenseitig lehren und ermahnen, also eine horizontale Auswirkung, sie geht aus zu den Geschwistern. Eine zweite Auswirkung ist, dass wir Gott singen in unseren Herzen, also eine vertikale Auswirkung. Und die dritte Auswirkung in Vers 17 dann betrifft uns selbst.

Es ist auffallend, wie hier in diesen Versen der Heilige Geist immer wieder auf Christus zu sprechen kommt: die Vergebung des Christus (Vers 13), der Friede des Christus (Vers 15), und jetzt haben wir das Wort des Christus. Was ist das Wort des Christus? Manchmal wird es nur das Wort genannt (z.B. Apg 6,4; 2. Tim 4,2), manchmal das Wort Gottes (z.B. Heb 4,12; Kol 1,25); dann ist es das gesamte Wort, das Alte und das Neue Testament, manchmal auch das Wort des Herrn (z.B. 1. Thes 4,15; 2. Thes 3,1; 1. Pet 1,25), dann sind es wieder spezielle Mitteilungen. Bei dem Wort des Christus ist deshalb in erster Linie nicht das ganze Wort Gottes gemeint, sondern es bezieht sich in besonderer Weise auf die Teile des Wortes Gottes, die Christus als das Haupt, den Herrn Jesus in Seiner Herrlichkeit vorstellen, was die Kolosser im Begriff standen, nicht festzuhalten (Kol 2,19). Man könnte sagen, dass gerade der Kolosser-Brief ein ganz besonderes Exemplar des Wortes des Christus ist. Die Kolosser beschäftigten sich mit hochgestochenen Philosophien und verloren doch den Höchsten überhaupt aus dem Blick – Christus, den Mann des Wohlgefallens Gottes. Er wird in Ewigkeit den Mittelpunkt der Gedanken Gottes bilden. Deshalb sagt er: Ihr braucht das Wort des Christus; ihr braucht von neuem diese Botschaft, die euch den Herrn Jesus verherrlicht zur Rechten Gottes als Haupt über alles vorstellt; dieses Wort müsst ihr reichlich in euch wohnen haben, denn es trennt euch von der Welt und von dem eigenen Ich. Es gibt vieles im Wort Gottes, was nicht Wort des Christus ist; es gibt viele Dinge im AT und im NT, die nicht direkt den Herrn betreffen. Das Wort des Christus ist also das, was von der Stellung Christi spricht und was uns auch unsere gesegnete Stellung in Ihm zeigt! Manchmal schränkt Gottes Wort selbst die Bedeutung eines Ausdruckes ein, das ist hier der Fall.

Der Ausgangspunkt in diesem Vers ist das Wort des Christus, und der Zielpunkt ist Gott selbst. Das, was Christus betrifft, führt immer zu Gott. So endet auch dieser Vers damit, dass der Zielpunkt unseres Gesangs letztlich Gott ist. Und es ist ein gewaltiger Gedanke, dass Gott uns andererseits immer zu Christus führt! In Joh 17,14 haben wir das Wort des Vaters, und hier haben wir das Wort des Christus. Das Wort des Christus ist im Besonderen auch das, was Christus für den Vater ist, und das Wort des Vaters, was der Vater für Christus ist.

Wenn das Wort des Christus reichlich in uns wohnt, können wir uns gegenseitig lehren und ermahnen. In Kol 1,28 ist diese Reihenfolge umgekehrt, d.h. das Lehren und Ermahnen gehört also unbedingt zusammen. Das Wort soll nicht nur im Kalenderzettel eben gelesen werden oder nur studiert werden, sondern es soll reichlich in uns wohnen. Es soll, wie bei den Jünglingen in 1. Joh 2,14, einen festen Platz in uns haben, unsere Gedanken prägen auch in allen unseren Beziehungen. Das Gegenteil von reichlich wohnen ist spärlich wohnen. Das Wort wohnen in der Heiligen Schrift ist ein großartiges Wort, es meint einen Wohnplatz, wie z.B. in 1. Pet 4,14.

Das gegenseitige Lehren und Ermahnen steht hier in der Zeitform des beständigen Lehrens und Ermahnens. Es ist ein Begleitumstand, der daraus hervorkommt, dass das Wort des Christus reichlich in uns wohnt. Es ist nicht das Wohnen selbst, sondern eine Auswirkung davon, ein Nebenumstand, nämlich dass wir die Wahrheit, die uns Gott geschenkt hat, nicht für uns behalten. Wenn Gott uns den Reichtum Seiner Gnade in Seinem Wort zeigt, dann werden wir den Drang haben, das auch weiterzugeben. Jemand hat mal gesagt: Das Wort, das wir nicht weitergeben, ist tot in uns! Wovon das Herz voll ist, fließt der Mund über.

Das Lehren und Ermahnen soll in aller Weisheit (vgl. auch Kol 1,9+28) geschehen. Das ist gerade wichtig, wenn auch Kinder anwesend sind, dass wir da einander nicht überfordern. Weisheit ist, das Richtige tun im richtigen Augenblick auf die richtige Weise.

Und dann wird hinzugefügt, dass dieses Ermahnen und Lehren nicht durch Worte geschehen soll, sondern mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern. Damit sind also Lieder gemeint, die ausreichend Lehre enthalten, keine flachen Lieder, sondern Lieder mit geistlichem Lehrstoff. Wir wollen dem Herrn danken für unsere Sammlung Geistlicher Lieder; es gibt kaum Lieder, die mehr der Lehre des Wortes Gottes entsprechen. Und diese Lieder dürfen wir jetzt gebrauchen und uns dadurch lehren und ermahnen. Geschieht das noch unter uns? Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Jugend-Chor schöne Lieder singt, aber es bleibt offen, ob das das ist, was wir hier in diesem Vers haben. Dem Ansatz nach vielleicht. Hier ist nicht gemeint, dass wir nur aus Freude für uns selbst singen. Aber wenn wir mal Geistliche Lieder vorsingen, dann geschieht das, was hier steht, und das sollten wir pflegen. Manchmal können wir auch in einem Gespräch nichts Besseres tun, als einfach einen Liedervers zu sagen.

Es ist auch ganz praktische Weisheit, dass ein Gastgeber bei einem Besuch den Moment erkennt, wo er die Liederbücher hervorholt und austeilt, damit wir aufhören, einfach nur zu reden. Unsere Herzen werden durch das gemeinsame Singen froher sein, als wenn wir einfach nur weiter miteinander gesprochen hätten. So kann eine einfache Unterhaltung in ein geistliches Lied geführt werden.

Psalmen: hier sind nicht die alttestamentlichen Psalmen gemeint, sondern es ist ein christliches Lied, eine christliche Dichtung. Die alttestamentlichen Psalmen sind nicht geeignet, Loblieder für den Christen zu sein. Sie kennen nur die Anbetung des Herrn, nicht die Anbetung Gottes als Vater. Auch enthalten sie häufig Rache-Gebete, die für einen Christen überhaupt nicht angemessen sind. Durch die inspirierten Psalmen des AT redet Gott zu uns, durch die hier genannten Psalmen reden wir zu Gott. In 1. Kor 14,26 u.a. bedeutet es eine christliche Dichtung mit Musik-Begleitung – nicht unbedingt mit Instrument-Begleitung – einen hohen, feierlichen Ausdruck eines Lobgesangs.

Loblieder: eine spezielle Form von christlichen Liedern, die direkt das Lob Gottes zum Inhalt haben, die gewisse Züge Gottes lobend erwähnen. Das ist nicht unbedingt Anbetung, denn Anbetung geht weiter als Loben, aber Loblieder stellen doch gewisse Tugenden Gottes rühmend vor.

Geistliche Lieder: schließt als Überbegriff die beiden vorgenannten Liedarten mit ein, sie haben aber auch noch weitergehende geistliche Themen zum Gegenstand, z.B. die Erfahrungen des Gläubigen in der Wüste. Geistliche Lieder können nur dann entstehen, wenn das Wort des Christus reichlich in uns wohnt. Es kann kein geistliches Lied aus uns herauskommen, wenn das Wort nicht bei uns Fuß gefasst hat.

Hier in Kol 3 ist allerdings nicht von den Zusammenkünften als Versammlung die Rede. Hier geht es nicht um das Singen in den Zusammenkünften, sondern um eine Tätigkeit der Glieder des Leibes untereinander. Die Welt hat nur armselige Lieder bösen Ursprungs; aber wir haben geistliche Lieder, mit denen wir geistliche Gegenstände besingen dürfen. Haben wir noch ein Empfinden dafür, dass man mit einem Lied die Dinge anders ausdrückt, als wenn man sie in Prosa ausdrückt? Man kann eine Sache in Worten sagen, aber man kann sie auch singen. Bruder Darby hat einmal gesagt, dass Gott uns Lieder gegeben hat, wodurch wir unsere Beziehungen inniger ausdrücken können, als einfach durch Worte. Es ist eine Form des Ausdrucks, die dem hohen Gegenstand angemessen ist. Wir sollen dabei nicht von Gefühlen übermannt werden; aber es gibt Lieder, die unsere Seele ergreifen, und Gott hat uns eben diese Ausdrucksmöglichkeit gegeben. Wenn wir das tun, lehren und ermahnen wir uns gegenseitig und fördern uns in unserem Glaubensleben.

Manchmal hört man auch sagen, dass jemand ein Lied nicht mitsingen konnte, weil sein praktischer Zustand mit der darin ausgedrückten Wahrheit nicht übereinstimmt. Ist es nicht immer so, dass unser praktischer Zustand niedriger ist, als die im Lied ausgedrückte Wahrheit? Lasst uns trotzdem von Herzen mitsingen mit dem aufrichtigen Wunsch, dahin zu gelangen! Steckt hinter solchen Aussagen nicht auch der Zustand, dass man das Lied nicht singen will, weil man seinen Zustand nicht ändern will, weil man die darin ausgedrückte Belehrung nicht für sich annehmen will? So listig kann unser Herz sein!

Wir sollen in unseren Herzen singen. Was aus dem Herzen kommt, steigt zu Gott empor, auch wenn der Gesang vielleicht nicht so wohlklingend ist. Das Herz ist sozusagen der Resonanzboden, und nicht die gute Stimme. Schiefes Singen und falsche Melodien sollten uns nicht in unseren Herzen beunruhigen oder aufregen. Das kann auch eine Ermunterung für solche sein, die die Noten nicht so gut treffen können. Der schönste Chorgesang kann ohne Herz sein, und dringt nicht empor. Das Wichtige ist, dass wir von diesem Halten der Melodien nicht so weit abgelenkt werden, dass unser Herz nicht mehr Linie angesprochen wird. Wenn allerdings jemand absolut keine Stimme hat, dem sei empfohlen, mehr mit dem Herzen als mit der Stimme zu singen. Es ist auch nicht angemessen, wenn unser Lobgesang, den wir zu Gott emporschicken, nicht mit Sorgfalt geschieht. Deshalb ist es auch ein wertvoller Dienst, wenn es Brüder gibt, die die örtliche Versammlung im Singen unterweisen können – das ist eine gute Übung.

Und wenn wir dann auch noch beherzigen, dass auch das Singen in Gnade geschehen soll, dann schauen wir auch nicht nach rechts oder links auf den, der nicht so richtig singt. Die Gnade soll nicht nur Lehre sein, sondern in allem, in jedem Schritt unseres Lebens zum Ausdruck kommen (vgl. auch Kol 4,6).

Als Rat an die Jugend wollen wir weitergeben, die Lieder zu lernen! Sie sind sehr nah am Wort Gottes! Es ist gut, auch mal neben dem Wort Gottes sich das Liederbuch zu nehmen und am Morgen auch mal ein Lied gründlich zu lesen. Auch das wird uns durch den Tag begleiten und unser Herz zum Lob erheben. Und wir lernen unser Liederbuch dadurch auch besser kennen und haben auch in den Zusammenkünften einen größeren Überblick über die zur Verfügung stehenden Lieder. Es wäre doch schade, wenn man uns in den Zusammenkünften immer nur mit ganz bestimmten immer gleichen Liedern in Verbindung bringt.

Es ist tatsächlich auch mal der Mühe wert, unser Liederbuch Geistliche Lieder daraufhin zu untersuchen, welche schriftgemäßen Wahrheiten darin in dichterische Worte gefasst worden sind. Es ist auch ein Appell an unsere Verlage, dass sie dieses Kriterium der Belehrung nicht außer Acht lassen. Es gibt in der Christenheit viele viele Liederbücher, aber die meisten von ihnen enthalten Liedgut, das nicht den schriftgemäßen Grundsätzen entspricht, die fetzige Melodien enthalten. Überhaupt müssen wir sehr darauf achten, wohin Melodie und Rhythmus uns führen.

Praktische Frage: Warum haben wir in unseren Zusammenkünften keine Musikinstrumente?

  • Im Alten Testament durften die Stufen zum Altar nicht behauen sein. Also wenn es um Anbetung geht, ist jede menschliche Kunstfertigkeit fehl am Platz. Wir loben und preisen Gott mit der Stimme, die Er uns gegeben hat, das ist Ihm wohlgefällig. Die menschliche Stimme ist übrigens in ihrer Modulationsfähigkeit und in ihrer Harmonie von keinem Musikinstrument erreichbar. Und wir wollen auch bedenken, dass alles Christliche immer schlicht und einfach ist! Wir brauchen keine Gotteshäuser, wir brauchen keine Orgeln; Gott will, dass wir in Schlichtheit vor Ihn kommen.
  • Außerdem waren begleitende Musikinstrumente ein typisch jüdisches Element, dort im Judentum waren sie angeordnet. Und deshalb verwenden wir sie nicht in den Zusammenkünften, denn das wäre ein Zurückfallen auf jüdischen Boden.
  • Unsere Anbetung geschieht in Geist und Wahrheit (Joh 4,24); das meint nicht, durch die Leitung des Heiligen Geistes, sondern in Geist und in Wahrheit gibt den wahren Charakter Gottes an, und deshalb müssen die, die Ihn anbeten, entsprechend Seinem Wesen Ihn anbeten. Und das steht im Gegensatz zu der materiellen, äußerlichen, mit Instrumenten begleiteten Anbetung im Judentum. Anbetung in Geist und Wahrheit ist übrigens das einzige, was wir hier auf der Erde schon tun können, und was nie aufhören und in der Ewigkeit ihre volle Entfaltung und Verwirklichung finden wird, wenn nichts Störendes und Ablenkendes mehr da ist.
  • Auf christlichem Boden ist alles geistlich, außer der Taufe und dem Brotbrechen; das sind die einzigen materiellen Zeichen, die Gott uns gegeben hat, die wir benutzen dürfen, um etwas Geistliches auszudrücken.
  • Anbetung und Lob soll echt sein! Es soll ein Ausdruck echter Empfindung bei uns sein. Hätten wir Instrumente, dann gäbe es Versammlungen mit guten Musikern, die hätten dann einen sehr schönen Klang, und andere eben nicht – aber es wäre nicht der Ausdruck ihrer Herzen. Wenn wir zusammen sind zum Brotbrechen, dann geht es nicht daum, irgendeine Liturgie zu entwickeln, sondern das hervorzubringen, was in unseren Herzen ist. Manchmal ist wenig in unseren Herzen, aber unser Herr möchte Echtheit! Es geht nicht darum, hoch zu sein in diesen Stunden, sondern das auszudrücken, was echt und wahr ist in unseren Herzen – das ist christlich und das ist geistlich!

Haben wir im Himmel auch Musik? Ja! Aber wir werden im Himmel nicht Harfe spielen (Off 5,8), wir werden im Himmel keine Instrumental-Musik machen. Die Harfe ist allgemein ein Ausdruck von Lob und hier symbolisch gemeint. Aber wir werden singen im Himmel – Kinder Gottes, Erlöste singen, heute und in Ewigkeit.

„Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn“ (Vers 17)

Wir haben hier in Vers 16 und 17 typisch christliche Praxis mit den drei großen Elementen, dem Wort des Christus, dem geistlichen Lied und dem Dank-Gebet. Auch das Dank-Gebet soll nicht fehlen, wenn wir uns treffen, es gibt einem Besuch eine geistliche Würde. Wir haben gesehen, dass das gegenseitige Lehren und Ermahnen einerseits durch das gesprochene Wort geschehen kann und andererseits auch durch geistliche Lieder. Aber es sollte nicht durch das gemeinsame Gebet geschehen! Wir sollten uns nicht im Gebet gegenseitig ermahnen und belehren.

Wenn wir alles im Namen des Herrn tun würden, dann würden wir keinen einzigen Fehler mehr machen und nichts Verkehrtes mehr tun und sagen. Aber es ist nur möglich, wenn wir uns in allem durch Sein Wort und Seinen Geist leiten lassen.

Was hier gesagt wird, geht sehr weit. Es betrifft nicht nur unsere geistlichen Äußerungen und das Versammlungsleben, sondern hier sind alle unsere Lebensbereiche miteingeschlossen, auch alle familiären und sozialen Kontakte. Das Tun wird aufgeteilt in Wort und in Werk. Das, was sich nach außen hin äußert, kommt entweder in Worten oder in Handlungen zum Ausdruck. Beides muss miteinander übereinstimmen. Bei dem Herrn Jesus war das in vollkommener Übereinstimmung (Lk 24,19; vgl. auch Mose in Apg 7,22).

Wort und Werk umfasst eigentlich unser ganzes Leben (vgl. Ps 139,2–4 und 23+24). Es ist eine sehr allumfassende Ermahnung und beschreibt die Summe dessen, was christliches Leben in sittlicher Form ist. Worte sind ebenso gewichtig wie Werke. Wort und Werk, beides kann gleichermaßen gut sein oder zum Bösen sein. Es sind nicht immer böse Taten, sondern es kann auch ein böses Wort sein. Und umgekehrt, welch ein Segen ruht auf unseren Worten, wenn sie im Herrn sind; sie sind genauso wichtig, wie irgendein Werk.

In 1. Kor 10,31 finden wir, dass wir alles zur Ehre Gottes tun sollen. Manchmal sind wir in Zweifel darüber, ob wir etwas tun sollen oder es nicht tun sollen. Oder es wird die Frage gestellt, ob wir etwas tun dürfen oder nicht. An solche Überlegungen können wir verschiedene Fragen als Test anlegen: Ist es zur Ehre Gottes? Geschieht es im Namen des Herrn Jesus, in Seinem Auftrag und für Ihn? Können wir Gott dafür danken? Damit würde sich manche Frage klären lassen.

Im Namen des Herrn meint, dass wir als Seine Repräsentanten handeln, in Seinem Namen. In dem, was wir sagen, und in dem, was wir tun, sollen wir Seine Repräsentanten sein. So soll unser Leben hier in dieser Welt sein. Wenn das mehr wahr wäre, wenn wir alles als Stellvertreter für Ihn tun würden, dann würde es keine Schwierigkeiten geben unter Brüdern in der Versammlung. Welch ein Adel aber ist das auch, wie adelt es alles, wenn es in dieser Form geschieht. Eine weitere Bedeutung davon ist noch, dass es in Übereinstimmung mit Seinen Gedanken meint.