Gal 5,22.23: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“

„Die Frucht des Geistes aber ist: … Freundlichkeit …“

Meistens wird dieser Begriff mit „Güte“ übersetzt und bezieht sich meist auf jene Charaktereigenschaft Gottes, die ihn dazu brachte, Menschen zu erretten (z.B. Eph 2,7; Röm 2,4; Tit 3,4).

Freundlichkeit ist also das Bestreben, dem Gegenüber kleinere oder größere Gefälligkeiten zu erweisen. Sie hat mit Wohltätigkeit und Hilfsbereitschaft zu tun.

Ein freundlicher Gläubiger ist befähigt, seinen Mitmenschen Gutes zu tun, ohne etwas dafür zu verlangen (Lk 14,12); Geld zu leihen, ohne es zurückzuerhoffen (Lk 6,34.35); alle seine Mitmenschen freundlich zu begrüßen, auch wenn sie einen schroff anblicken.

Freundlichkeit bedeutet, sich so zu verhalten, dass unsere Mitmenschen „eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“ (Mt 5,16). Freundlichkeit macht einem Frierenden ein Feuer an und bereitet einem Heimatlosen ein Bett (Apg 28,2). Freundlichkeit ist, ein gutes, wohlwollendes Herz zu haben – und auch zu zeigen.

Beispiele für Freundlichkeit aus dem Leben des Herrn, von denen wir lernen können:

  • Der Herr Jesus ging umher, wohltuend und heilend (Apg 10,38), immer auf der Suche nach solchen, die Hilfe benötigten.
  • Der Herr Jesus kümmerte sich auch dann noch um Bedürftige, als der anstrengende Tag längst vorbei und er selbst sicher müde war (Mk 1,32–34).
  • Der Herr Jesus sah den Hunger von Tausenden von Leuten und sorgte sich darum (Joh 6,5).
  • Der Herr Jesus tröstete zerbrochene Herzen (Lk 7,13).
  • Der Herr Jesus kümmerte sich um ausgestoßene, unbeliebte, in Sünde lebende Personen (Joh 4,1–30).
  • Der Herr Jesus kümmerte sich um jemanden, für den 38 Jahre niemand einen Blick hatte (Joh 5,5–8).