Gal 5,22.23: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“

„Die Frucht des Geistes aber ist: … Sanftmut …“

Sanftmut ist nicht Weichlichkeit oder Schwäche. Zunächst ist sie die bereitwillige Unterwerfung des Gläubigen unter den Willen Gottes. Sie nimmt alles aus der Hand Gottes an (Hiob 1,21.22; 1. Sam 3,18; 2. Sam 15,26).

Ein Sanftmütiger nimmt Enttäuschungen, Schwierigkeiten oder sogar persönliche Angriffe hin, ohne sich zu beschweren. Er unterbindet Unzufriedenheit, Bitterkeit oder Rachegefühle in seinem Herzen.

Ein sanftmütiger Gläubiger ist langsam zum Reden und langsam zum Zorn (Jak 1,19), er ist nicht jähzornig oder aufbrausend. Er vergibt gerne. Ein Sanftmütiger kann in dieser Haltung einen Gläubigen zurechtbringen (Gal 6,1).

Beispiele für Sanftmut aus dem Leben des Herrn, von denen wir lernen können:

  • Der Herr reagierte nicht auf Beleidigungen, Schläge oder Mordkomplotte.
  • Der Herr Jesus, der gerade Zeit für sich brauchte, um um seinen ermordeten Freund Johannes zu trauern, nimmt sich ruhig Zeit für die Volksmengen, die zu ihm strömen (Mt 14,12.13).
  • Der Herr Jesus adelt die Jünger für ihre Treue, obwohl sie alle ihn verlassen würden (Lk 22,28.30).
  • Der Herr Jesus fasst die Kritik an den eingeschlafenen Jüngern in sanfte Worte und findet sogar noch eine Entschuldigung für ihr Verhalten (Mt 26,40.41).
  • Der Herr Jesus ging weg, als er trotz einer Dämonenbefreiung undankbar darum gebeten wurde (Lk 8,37; vgl. Lk 6,35b).
  • Der Herr stimmt nicht ein in die Rachegelüste der Jünger, die Feuer vom Himmel herunterfahren lassen wollen (Lk 9,53–55).
  • Der Herr betet um Vergebung für seine Hasser (Lk 23,34).