Gal 5,22.23: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“

„Die Frucht des Geistes aber ist: … Enthaltsamkeit …“

Bei Enthaltsamkeit denkt man zunächst an Zurückhaltung im Gebrauch von Alkohol; der Begriff, der auch mit „Selbstbeherrschung, Selbstkontrolle“ übersetzt werden kann, meint jedoch Mäßigung und Verzicht in jedem Lebensbereich.

Das kann sich auf die Gedanken (2. Kor 10,5), Essen und Trinken (1. Kor 10,31), den Geschlechtstrieb (1. Kor 7,9), das Temperament, übermäßigen Schlaf und vieles weitere beziehen. Er sollte jede Form der Abhängigkeit vermeiden, ob es nun um Alkohol, Tabak, Beruhigungspillen, Shoppen oder Urlaub geht. Auch die Zunge muss beherrscht werden (Jak 3,1–12). Ein selbstbeherrschter Gläubiger weiß sich zu begnügen (Phil 4,11.12).

Paulus spricht davon, dass ein Wettkämpfer selbstbeherrscht sein muss, wenn er gewinnen will (1. Kor 9,25). Sobald etwas einen Gläubigen beherrscht, ist die rote Linie überschritten (1. Kor 6,12). Mangelnde Selbstbeherrschung ist das Einfallstor für Anfechtung (Spr 25,28).

Beispiele für Enthaltsamkeit aus dem Leben des Herrn, von denen wir lernen können:

  • Der Herr Jesus hatte nur Worte der Gnade (Lk 4,22) für seine Mitmenschen parat, nie unkontrollierte Ausbrüche.
  • Der Herr wollte nur dann essen, wenn sein Vater es ihm mitteilte (Joh 4,31–34).
  • Der Herr Jesus pflegte Gemeinschaft mit seinem Vater, während andere ihr Haus, ihren Schlaf und Gemütlichkeit genossen (Mt 14,23; Lk 6,12).