Im Lukas-Evangelium wird auch der Ausdruck „Reich Gottes“ häufig erwähnt. Das Reich Gottes beschreibt den Bereich auf der Erde, in dem Gott durch den Menschen Jesus Christus regiert.

  1. „Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Reich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt“ (Lk 4,43).
  2. „Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes“ (Lk 6,20).
  3. „Denn ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein größerer Prophet als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reich Gottes ist größer als er“ (Lk 7,28).
  4. „Und es geschah danach, dass er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das Reich Gottes verkündigte. Und die Zwölf waren bei ihm“ (Lk 8,1).
  5. „Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den Übrigen aber in Gleichnissen, damit sie sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen“ (Lk 8,10).
  6. „Und er sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken zu heilen“ (Lk 9,2).
  7. „Als aber die Volksmengen es erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen über das Reich Gottes, und die, die Heilung nötig hatten, machte er gesund“ (Lk 9,11).
  8. „Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben“ (Lk 9,27).
  9. „Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes“ (Lk 9,60).
  10. „Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes“ (Lk 9,62).
  11. „Und heilt die Kranken darin und sprecht zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen“ (Lk 10,9).
  12. „Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen haftet, schütteln wir gegen euch ab; doch dieses wisst, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist“ (Lk 10,11).
  13. „Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen“ (Lk 11,20).
  14. „Er sprach nun: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen“ (Lk 13,18)?
  15. „Und wiederum sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen“ (Lk 13,20)?
  16. „Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten sehen werdet in dem Reich Gottes, euch aber hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und im Reich Gottes zu Tisch liegen“ (Lk 13,28–29).
  17. „Als aber einer von denen, die mit zu Tisch lagen, dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig, wer Brot essen wird im Reich Gottes“ (Lk 14,15)!
  18. „Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein“ (Lk 16,16).
  19. „Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; noch wird man sagen: ‚Sieh hier!‘, oder: ‚Dort!‘ Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lk 17,20–21).
  20. „Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen“ (Lk 18,16–17).
  21. „Als aber Jesus sah, dass er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwer werden die, die Vermögen haben, in das Reich Gottes eingehen! Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe“ (Lk 18,24).
  22. „Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, der nicht vielfach empfängt in dieser Zeit, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben“ (Lk 18,29–30).
  23. „Als sie aber dies hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, dass das Reich Gottes sogleich erscheinen sollte“ (Lk 19,11).
  24. „Ebenso auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, so erkennt, dass das Reich Gottes nahe ist“ (Lk 21,31).
  25. Denn ich sage euch, dass ich es fortan nicht mehr essen werde, bis es erfüllt ist im Reich Gottes“ (Lk 22,16).
  26. „Denn ich sage euch, dass ich von jetzt an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt“ (Lk 22,18).
  27. „Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war und ein guter und gerechter Mann – dieser hatte nicht eingewilligt in ihren Rat und in ihre Tat –, von Arimathia, einer Stadt der Juden, der das Reich Gottes erwartete, dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu“ (Lk 23,50–52).

Zur Zeit des Alten Testamentes wurde dieses Reich Gottes angekündigt (z.B. Dan 2,44). Es wurde schon im Alten Testament klar, dass Gott dieses Reich durch den „Sohn des Menschen“ aufrichten würde (Dan 7,13–14; Ps 8,5–7). Daher ist es besonders passend, wenn in dem Lukas-Evangelium, in dem der Herr Jesus als wahrer Mensch und Sohn des Menschen vorgestellt wird, das Reich Gottes eine so häufige Erwähnung findet.

Als der Herr Jesus als Mensch auf die Erde kam, sollte das im Alten Testament angekündigte Reich Gottes seinen Anfang nehmen (Lk 17,20–21). Er war der in den Schriften des Alten Testamentes angekündigte Messias und König des Reiches (Joh 1,49). Die Juden erwarteten dieses Reich (Lk 11,2; 17,20; 23,50–52). Doch gleichzeitig verwarf die Masse der Juden den von Gott gesandten Messias, Jesus Christus, und kreuzigten ihn (Lk 19,14; 23,21). Einzelne hingegen nahmen Ihn im Glauben als Messias an (z.B. Lk 23,42). Aufgrund der Ablehnung des von Gott gesandten Königs, die sich im Lukas-Evangelium schon ab Kapitel 11,15 deutlich zeigte, wurde das Reich Gottes damals nicht in seiner öffentlichen, herrlichen Form sichtbar gegründet. Aber dadurch, dass der König des Reiches im Land war, war auch das Reich gegenwärtig, wenn auch in verborgener Form (Lk 17,20–21).

Gegenwärtig ist der Herr Jesus als Mensch im Himmel (Lk 24,51). Da Er, der König des Reiches, nicht sichtbar auf der Erde ist, existiert ist das Reich Gottes heute auf der Erde ebenfalls in einer verborgenen Form. Der Herr Jesus regiert vom Himmel aus. Das Reich Gottes ist heute dort, wo der Herrschaftsanspruch Gottes durch Jesus Christus anerkannt wird und wo Menschen sich (wenn auch nur äußerlich) zu Christus als Christen bekennen. Demnach gehören alle, die sich öffentlich zu Christus bekennen, zum Reich Gottes auf der Erde.

Nach der Entrückung der Versammlung und der Drangsalszeit wird der Herr Jesus dann hier auf der Erde das im Alten Testament angekündigte Reich in Macht und Herrlichkeit aufrichten. In das Reich werden (abgesehen von unmündigen Kindern, Lk 18,16) nur solche Menschen eingehen, die in der Drangsalszeit das Evangelium des Reiches angenommen und die neue Geburt erlebt haben (Joh 3,5). Während dieser zukünftigen tausendjährigen Friedensherrschaft wird der Herr Jesus auf der Erde regieren, wie Gott es immer wollte. Und am Ende des Tausendjährigen Reiches wird der Herr Jesus das Reich seinem Gott und Vater übergeben (1. Kor 15,24).

Christen sind also heute Knechte im (äußerlich nicht sichtbaren) Reich des Herrn Jesus. Unterstellst Du Dich als Christ bewusst dem Herrschaftsanspruch Deines Herrn Jesus Christus?