Ein guter Anfang

Lieber gläubiger Freund,

Als Neubekehrter stehst du an der Schwelle einer völlig neuen Epoche deines Lebens. Sicherlich sind dir viele Dinge neu und der Weg, den du gerade betreten hast, erscheint dir ein wenig geheimnisvoll. Ich möchte dir ein oder zwei Dinge vorstellen, die dir, mit Gottes Segen, zu Beginn deiner christlichen Laufbahn helfen können.

Wir müssen nicht mehr über deine Vergangenheit sprechen – die ist geklärt. Auch nicht über deine Zukunft – die ist sicher. Beides durch den Wert des kostbaren Blutes Christi. Wir wollen uns jetzt in unseren Gedanken auf die Gegenwart konzentrieren. Was deine ewige Zukunft angeht, bist du für Satan unerreichbar, und er weiß das. Deshalb konzentriert er seine Bemühungen darauf, dein Zeugnis für den Herrn heute zu verderben.

Wenn er dich dazu bringen kann, Ihn zu verunehren, umso besser, aus seiner Sicht. Wenn nicht, dann hat er einige sehr wirkungsvolle Mittel, dein geistliches Wachstum zu hemmen und sein armes Opfer alles andere als einen glücklichen Christen sein zu lassen.

Im Tierreich unterscheidet man zwei große Klassen: die Wirbeltiere und die wirbellosen Tiere. Auch Gläubige können so eingeteilt werden, und ich wünsche, dass du kein wirbelloser Christ, sondern einer mit Rückgrat bist, der von Entschlusskraft und geistlicher Vitalität geprägt ist und nicht von Stagnation und Verfall.

Lass dich zu Beginn vor der Vorstellung warnen, dass du mit der Bekehrung schon den Gipfel allen Strebens, das Ziel des christlichen Wettlaufs, erreicht hast. Die Wahrheit ist, dass die Bekehrung bei weitem nicht das Ziel ist, sondern der „Startblock“. Das Rennen fängt gerade erst an. Es ist also bestimmt nicht die richtige Zeit, Dinge leicht zu nehmen, sondern du solltest dich vielmehr gut vorbereiten. Es wäre gut, wenn jeder Bekehrte ein Nachahmer Saulus von Tarsus (des späteren Apostels Paulus) wäre, der nach seiner Bekehrung zwei Fragen stellte: „Wer bist du, Herr?“, und „Herr, was willst du, dass ich tun soll?“ (Apg 9,5–6).

Und außerdem ist Jesus dein Herr. Nicht nur dein Heiland – gepriesen sei sein Name! – sondern auch dein Herr. Das erkennst du natürlich an, denn sonst wärst du nicht echt bekehrt. Sei also bereit, dich aufzumachen und auf sein Geheiß loszulaufen, wie Saulus es tat. In dem Brief, der sich an solche richtet, die sich von der jüdischen Religion zum Christentum bekehrt hatten, finden wir die Aufforderung: „Lasst uns fortfahren zum vollen Wuchs“ (Heb 6,1). Nimm dir die Worte „lasst uns fortfahren“ zum Motto und behalte sie immer in Gedächtnis. Denn wie ein Radfahrer umfällt, wenn er nicht weiterfährt, müssen wir fortfahren, wenn unser Christentum mehr sein soll als nur ein wertloser Name.

Natürlich möchtest du einen guten Start haben. Dann sei aber vor allen Dingen aufrichtig. Wenn du noch in Zweifel und Angst darüber bist, wie es um deine Sache mit Gott steht, dann habe Mut es zu sagen, und tu nicht so als sei alles in Ordnung, wenn du dir nicht sicher bist. Selbst wenn du es Predigern und Freunden schon viele Male gesagt hast, dass du errettet bist, werden sie – wenn sie ihre eigenen Herzen ein wenig kennen – von deinen Zweifeln nicht überrascht sein, und sie können dir dann helfen. Sei auf jeden Fall aufrichtig. Sage nicht: „Ich verstehe“, wenn du nicht verstehst. Gehe nicht einen Schritt über den Punkt hinaus, wo du stehst, nur um Freunden zu gefallen. Nimm dir lieber Zeit und verschaffe dir einen festen Halt für deine Füße, sonst wird es ein schlechter Start.