David und Amnon

David wusste, dass das Schwert in sein Haus eindringen würde. Mit was für einer Sorge wird er fortan auf seine Kinder geblickt haben! Schon ziehen dunkle Wolken herauf. Amnon, der älteste Sohn Davids, liebt seine Halbschwester Tamar, die eine leibliche Schwester Absaloms war. Sein kluger Freund Jonadabs gibt ihm einen bösen Rat. Er hält ihn genauso wenig von dem Vergehen ab wie es  ein Joab bei David auch nicht getan hatte. Amnon vergewaltigt Tamar und schickt sie danach Weg. Absalom schwört Rache, auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken lässt. Christen wird gesagt, dass die Sonne nicht über ihrem Zorn untergehen sollte (Eph 4,26);  Absaloms Zorn aber brennt zwei Jahre gegen seine Halbbruder und mutmaßlichen Thronfolger Davids.

Schließlich ist der Tag gekommen, als Absalom ein großes Festessen machen will. Er hat natürlich kein Interesse daran, dass David auch erscheint. Sicher rechnet er damit, dass der bescheidene und großzügige David absagen wird – was tatsächlich auch geschieht. Absalom offenbart seine wahre Absicht, indem er sagt, dass Amnon unbedingt dabei sein soll (Vers 26). Was mag David denken? Geht er wirklich davon aus, dass das eine „Versöhnungsparty“ werden wird? Er gibt Absalom nach und unterschreibt damit das Todesurteil für seinen Erstgeborenen.

Das Fest kommt. Alle sind fröhlich. Dann gebietet Absalom, Amnon zu erschlagen – und das Blut des Vergewaltigers fließt zur Erde.

Das alles ist die gerechte Vergeltung in der Regierung Gottes für den Ehebruch und Mord Davids. Lasst uns dazu einige Punkte ins Auge fassen:

  • Der Mord an Urija wurde kaltblütig geplant und ausgeführt. – So war es bei Absalom und Amnon auch.
  • David ließ Urija durch andere umbringen. – So macht es Absalom auch.
  • David machte Urija trunken (2. Sam 11,13). – Dasselbe finden wir hier auch.

Absalom flieht. Er geht zu dem Volk, woher seine Mutter kommt. Dort bleibt er drei Jahre – während David um seinen Sohn Amnon trauert.