„Sie sucht Wolle und Flachs und arbeitet dann mit Lust ihrer Hände.“

Das Herbeibringen von Rohmaterial für die Erstellung von Kleidung war mit Arbeit verbunden. Aber die Arbeit war für diese Frau keine Schinderei, sondern eine Lust. Die Liebe zu ihrem Herrn beflügelte sie und seine Last war für sie leicht (vgl. Mt 11,30).

Wenn die Liebe zum Herrn unser Motiv ist, dann wird die Last der Arbeit für Ihn leicht. Der Herr sagt nicht, dass es keine Last mehr gibt, aber was ist diese Last gegenüber der Sündenlast und gegenüber der Schinderei unter der Knechtschaft Ägyptens, die wir leider – wie das Volk Israel – zu leicht vergessen und nur noch an die Fleischtöpfe Ägyptens denken. Wir sind Sklaven, ja, aber wir haben einen liebenden Herrn.

Auch Martha empfand die Versorgung des Herrn und seiner zwölf Jünger als Last. Aber die Liebe des Herrn, die sie so sanft tadelte und vor allem in seinem tiefen Mitgefühl beim Tod ihres Bruders zum Ausdruck kam, half ihr, ihre Aufgabe wieder ohne Murren zu tun. „Martha diente.“