„Sie öffnet ihren Mund mit Weisheit, und liebreiche Lehre ist auf ihrer Zunge“.

Reden scheint nicht die Haupttätigkeit dieser Frau gewesen zu sein, denn wir lesen viel mehr darüber, was sie getan als was sie gesagt hat. Aber wenn sie den Mund öffnete, dann war Weisheit daraus zu hören, nicht wie die Frau Hiobs, die „wie eine der Törinnen“ redete. Und wenn sie die ihr Anbefohlenen belehrte, dann geschah das nicht kaltherzig, sondern mit Liebe.

Jakobus fordert uns auf, „langsam zum Reden“ zu sein, denn „bei der Menge der Worte fehlt die Übertretung nicht“ (Spr 10,19). Aber wer seinem Mund eine Wache zu setzen weiß und seine Zunge zügeln kann, der ist ein vollkommener Mann (vgl. Jak 3,2). Besonnenheit und Selbstbeherrschung sind wichtige Voraussetzungen, um den Mund mit Weisheit zu öffnen.

Die „liebreiche Lehre“ darf uns ermuntern, beim Reden auf Ausgewogenheit zwischen Liebe und Wahrheit zu achten. Gerade wenn wir das Wort Gottes weitergeben, sollten wir einerseits ohne Kompromiss auf der Wahrheit bestehen und uns andererseits vor Kälte und Lieblosigkeit hüten.