„Er befreite alle die, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.“
Heb 2,15

„Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn.“
Phil 1,29

Gegensätze (19) – Todesangst & Sterben als Gewinn

Ist Paulus lebensmüde, seinen eigenen Tod als Gewinn zu bezeichnen? Natürlich nicht. Aber seine Aussage bestätigt den großen Gegensatz, den er erfahren hat.

Menschen ohne Gott haben Todesangst. Sie wissen nicht, was passiert, wenn sie ihre Augen schließen. Der Gedanke, dass nach dem Tod alles aus und somit auch das ganze Leben im Prinzip sinnlos ist, ist für viele Menschen unbefriedigend und sogar beängstigend. Doch selbst wenn nach dem Tod alles vorbei wäre und somit maximal 80–90 Jahre auf der Erde bleiben, so würde das die Angst vor einem plötzlichen Ende des Lebens doch weiter steigern. Menschen auf dem Sterbebett, die ohne Gott gelebt haben, sterben in Angst und Unfrieden.

Wie anders ist da Paulus. Er weiß: Wenn meine kurze Zeit auf der Erde abgelaufen ist, werde ich eine endlose Ewigkeit an dem wunderbarsten Ort verbringen. Für ihn – genauso wie für jeden Christen – kann das Sterben nur Gewinn sein. Mit dem Tod geht es von einer sündigen, deprimierenden Erde voller Trauer, Krieg, Verbrechen, Lügen und Streit in den Himmel, den die Bibel folgendermaßen beschreibt: „Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein“ (Off 21,3.4). Mit einer solch hellen Aussicht verliert der Tod, so traurig eine Trennung von Angehörigen auch sein mag, seinen Schrecken. Für Christen ist das Sterben somit nur der Übergang in ein weitaus besseres Leben – also ein wirklicher Gewinn. Deshalb sagt Paulus auch: „Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser“ (Phil 1,23).