Der Dampfer und das Segelboot

„Und Johannes zeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm … Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist“ (Joh 1,32.34).

Es war ein ganz besonderer Moment in der Geschichte der Menschheit. Jesus von Nazareth, der Sohn des lebendigen Gottes, stand, von Sündern umgeben, im Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. Er betet. Plötzlich öffnet sich der Himmel. Gott, der Heilige Geist, kommt in der Gestalt einer Taube auf Ihn herab – und bleibt auf Ihm (Joh 1,33.34).

Das hatte es noch nie gegeben! Im Alten Testament kam der Geist Gottes von Zeit zu Zeit auf einzelne Personen, um sie für einen besonderen Dienst zuzurüsten. Doch nachdem die Aufgabe erfüllt war, verließ Er sie wieder. Selbst der Mann nach dem Herzen Gottes betete: „Den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir“ (Ps 51,11). Der Sohn Gottes dagegen war der erste Mensch, auf dem der Geist Gottes blieb, ohne Ihn jemals zu verlassen.

Im Blick auf das Kommen des Heiligen Geistes an Pfingsten sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern: „Er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Joh 14,17). Der Geist kommt heute nicht mehr auf Gläubige, sondern Er wohnt in ihnen. Das ist ein großer Unterschied, wie folgende Illustration deutlich macht: Stell dir ein altes Segelboot und ein modernes Dampfschiff vor. Das Segelboot benötigt eine Kraft von außen, um vorwärtszukommen. Nur wenn der Wind bläst, gewinnt das Boot an Fahrt. So in etwa war es mit den Gläubigen vor Pfingsten, über die der Geist von Zeit zu Zeit kam. Der Dampfer dagegen wird durch eine „innere“ Kraft angetrieben. Da die Turbine in Bord des Schiffes ist, ist der Dampfer völlig unabhängig von äußeren Umständen. Das entspricht den Gläubigen nach Pfingsten, in denen der Heilige Geist dauerhaft wohnt und ununterbrochen am Wirken ist.

Wartest du nur darauf, dass die Umstände günstig sind, um vorwärtszugehen? Vergiss nicht, dass der Heilige Geist, der in dir wohnt, dir die Kraft geben möchte, trotz schwieriger Umstände weiterzumachen und Schritte im Glauben zu tun! Möchte der Geist mehr durch dich oder mehr in dir wirken!