Liest du mit Kopf oder Herz?

„Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn selbst betraf“ (Lk 24,27).

Dieser Vers ermutigt uns, das Alte Testament zu lesen und Christus darin zu suchen. Außerdem schreibt Paulus: „Alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben“ (Röm 15,4). Nicht alles ist geschrieben, damit wir es buchstäblich auf uns beziehen; aber Gott möchte, dass wir durch das Lesen des Alten Testaments ermutigt werden und Zuversicht gewinnen.

Der Herr Jesus hat mit Seinen Jüngern oft über Dinge gesprochen, die im Alten Testament über Ihn geschrieben stehen (s. Mt 26,24.31; Lk 22,37). Dabei hat Er ihnen auch wiederholt erklärt, dass Er leiden, sterben und wiederauferstehen würde. Er kam, um die Schrift zu erfüllen, und tat genau das, was die Propheten über Ihn geweissagt hatten.

Doch als die Erfüllung dann eintraf, glaubten die Jünger nicht. Deshalb musste der Herr sie tadeln und ihnen sagen: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben!“ (Lk 24,25).

Als die Schriftgelehrten und Pharisäer ein Zeichen von Ihm forderten, erklärte Er ihnen das Zeichen Jonas, der „drei Tage und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war“ (Mt 12,40). Trotzdem lesen wir später, dass Seine Jünger die Schrift im Blick auf Seine Auferstehung noch nicht kannten (s. Joh 20,9). Es kann sein, dass wir eine Wahrheit schon sehr oft gehört oder gelesen haben – und wir sie trotzdem noch nicht wirklich glauben!

Es geht nicht nur darum, dass wir das Wort Gottes lesen oder hören, sondern entscheidend ist vor allem, wie, d.h. mit welcher Herzenshaltung, wir es tun. Der Herr Jesus sagte zu Seinen Jüngern sowohl: „Gebt acht, was ihr hört“ (Mk 4,24), als auch: „Gebt nun acht, wie ihr hört“ (Lk 8,18). Einem Gesetzeslehrer stellte der Herr einmal die Frage: „Wie liest du?“ (Lk 10,26). Das „Wie“ ist entscheidend dafür, ob das Wort Gottes Frucht in unserem Leben bringt – und auch, ob es 30-, 60- oder 100-fache Frucht sein wird!

Lässt du die Gedanken deines Herzens von dem Wort Gottes beurteilen (s. Heb 4,12) oder beurteilst du das Wort Gottes? Wann hat das Lesen des Wortes das letzte Mal eine konkrete Veränderung in deinem Leben hervorgerufen? Jesaja schreibt: „Aber auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort“ (Jes 66,2)? Trifft das auch auf dich zu?

Die Artikel-Serie wurde inzwischen komplett überarbeitet und z.T. mit praktischen Beispielen ergänzt. Sie liegt jetzt als Buch vor (EPV) und kann hier bestellt werden: www.csv-verlag.de