Die Frucht des Geistes

„Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph, Sohn eines Fruchtbaumes am Quell“ (1. Mo 49,22).

Der Herr Jesus war der Mann, der wie ein Baum ist, gepflanzt an Wasserbächen (vgl. Ps 1,3). Er brachte beständig Frucht für Gott, indem Er den Vater in dieser Welt offenbarte und seinen Willen tat. Auch die neunfache Frucht des Geistes (vgl. Gal 5,22.23) kam in seinem Leben deutlich zum Vorschein.

Er bewies die Liebe zu seinem Vater durch seinen Gehorsam, der darin gipfelte, dass Er sein Leben aufgab. Er frohlockte im Geist und freute sich, als Er in widerwärtigen Umständen den Vater für seine Wege lobte (Lk 10,21). Inmitten von Gefahren, Hass und Anfeindung genoss Er einen Frieden, der allen Verstand übersteigt (vgl. Mk 4,37.38 ; Joh 18,1–11). Mit was für einer Langmut hat Er mehr als drei Jahre seine unverständigen Jünger im Geist der Liebe ertragen! Er nahm sich Zeit, in Ruhe die Volksmenge zu entlassen, und begegnete selbst solchen, die Ihn geringschätzig behandelten, mit bewundernswerter Freundlichkeit.

Unermüdlich ging Er umher, tat Gutes und offenbarte die Güte Gottes (vgl. Apg 10,38). Er war der treue Zeuge Gottes in dieser Welt, der sich von nichts und niemanden davon abbringen ließ, seinem Gott in Treue zu dienen. Als man Ihn angriff und verleumdete, verteidigte Er sich nicht, sondern offenbarte eine Sanftmut, die die von Mose bei weitem überstieg. Auch seine Selbstbeherrschung war einzigartig: Er fastete 40 Tage lang in der Wüste, stand regelmäßig vor der Morgendämmerung auf, verbrachte ganze Nächte im Gebet und wartete stets geduldig auf die Zeit Gottes.

Seinen Jüngern sagte der Meister einmal: „Ich habe euch auserwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe“ (Joh 15,16). Was meint Er mit diesen Worten? Wie können wir heute, in unserem Alltag, Frucht für Gott bringen? Der Kontext von Johannes 15 macht deutlich, dass es bei dieser Frucht darum geht, dass sich das Leben des Weinstocks in den Reben offenbart. Wir bringen Frucht für Gott, wenn das Leben des Herrn Jesus – der in uns lebt – an uns gesehen wird. Das wiederum geschieht in der Kraft und durch das Wirken des Heiligen Geistes.

Wenn wir danach streben, zu lieben, uns zu freuen, in Frieden zu sein, langmütig mit anderen umzugehen, Freundlichkeit zu zeigen, Gutes zu tun, treu zu dienen, sanftmütig zu reagieren, wenn wir bedrängt werden, und nicht in Ausschweifung zu verfallen, sondern mit Entschiedenheit den Weg der Nachfolge zu gehen, dann sind wir im Einklang mit dem Geist Gottes. Der Heilige Geist selbst wird diese Dinge in uns hervorbringen, wenn wir willig dazu sind und Ihm Raum geben!

Strebst du danach, dass die Frucht des Geistes täglich an dir gesehen wird? Deckt sich die Absicht des Geistes mit deinem Willen? Was ist das höchste Ziel deines Lebens?