Josua 21

„Er … hat den Menschen Gaben gegeben … und einige als … Lehrer“ (Eph 4,8–11).

Die Leviten hatten kein Los in Kanaan wie die anderen Stämme und nachdem die Zufluchtsstädte durch den Herrn eingesetzt waren, kamen sie zum Hohenpriester Eleaser und zu Josua nach Silo und beanspruchten die Städte und Vororte, die ihnen nach dem Gebot von den Stämmen aus deren Erbteil zugewiesen werden sollten.

Die Lose der Familien der Leviten fielen so, dass die Kinder Aarons, des Priesters, ihre Städte aus dem Gebiet Judas bekamen, in dem auch Simeon etwas erbte und aus dem Gebiet Benjamins. Damit ordnete die Hand des Herrn es so, dass die Familien der Priester sich in den Gebieten rund um die königliche Stadt, Jerusalem, ansiedeln sollten. Jedes Detail der Inbesitznahme des Erbteils Israels folgt einem göttlichen Muster und göttliche Anordnung und Schönheit drücken dem Erbteil ganz Israels ihren Stempel auf.

In der Zahl der Städte, die den Leviten „inmitten des Eigentums der Kinder Israel“ zufielen – 48 Städte (4 x 12) – lag auch eine göttliche Absicht. Die Zahl 12 kommt häufiger in den Wegen Gottes mit Israel vor und deutet Verwaltung in seinem Reich an; die Zahl 4 läuft durch die ganze Bibel von 1. Mose bis Offenbarung und ist ein Symbol von Vollständigkeit. Daher deuten diese Städte, die den Leviten zugewiesen und im ganzen Erbteil Israels verteilt waren, darauf hin, dass alles im Land endgültig geordnet war, und dass Gott für die vollständige Verwaltung seines Wortes in dem Besitztum, das er Israel gegeben hatte, Sorge getragen hatte.

Den Leviten kam die ernste Verantwortung und das hohe Vorrecht zu, Israel das Gesetz des Herrn zu lehren. „Sie werden Jakob deine Rechte lehren, und Israel dein Gesetz“ (5. Mo 33,10). Am Tag des Segens für Israel, der noch zukünftig ist, verkündet der Herr über Levi: „Und sie sollen mein Volk den Unterschied lehren zwischen Heiligem und Unheiligem und ihm den Unterschied kundtun zwischen Unreinem und Reinem. Und über Streitsachen sollen sie zum Gericht dastehen, nach meinen Rechten sollen sie richten“ (Hes 44,23–24). Denn die Gnadengaben und Berufungen Gottes sind unbereubar, und er wird seinen herrlichen Vorsatz der Verheißung an die Väter ausführen und wird sein Wort noch im Land Kanaan aufrichten.

Die Leviten waren von dem Rest Israels abgesonder für den Dienst des Heiligtums und das Studium des Wortes Gottes. Und wenn sie nach ihren Klassen hinaufgehen würden, um an der Anbetung Gottes teilzuhaben und dann von ihrem geheiligten Dienst in ihre Städte zurückkehrten, dann würde ganz Israel an den Herrn erinnert werden, dessen Wolke das Zelt in Silo überschattete.

So traf Gott mit der endgültigen Anordnung des Eigentums im verheißenen Land Vorsorge für die Aufrechterhaltung der Kenntnis seines Wortes unter seinem Volk; ohne dies musste ihr Gedeihen unvermeidlich zurückgehen, denn ohne Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes würden sie ihre Vorrechte verwirken.

Auf den Bergen Ebal und Gerisim, setzte Gott das Volk Israel in das Land, in Gehorsam gegenüber den ernsten Worten seines Gesetzes. An jenem Tag trat Israel formal das Eigentum ihres Erbteils an; und nun, nachdem das ganze Land unter ihnen aufgeteilt war, ist der krönende Akt die Verteilung der Leviten im Land, denen die Aufrechterhaltung des Wortes Gottes in Israel anvertraut war. Der erste und der letzte Akt in Verbindung mit der Inbesitznahme des Landes sind daher mit dem Gesetz verbunden, und die Leviten waren damit betraut, Israel das Wort des Herrn zu lehren. Israels Gedeihen hing von Anfang bis Ende von ihrem Gehorsam gegenüber diesem Wort ab. Die verantwortliche Stellung der Leviten ist sehr deutlich, und genauso die der Diener Gottes, die er heute bestimmt hat, Lehrer seines Volkes zu sein.