„Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen euch, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2. Pet 3,9).

Der Herr zögert seine Wiederkunft nicht hinaus. Er ist nicht nachlässig im Blick auf seine Verheißung. Sondern er ist langmütig „gegen euch“, da er nicht will, dass jemand verloren geht. Beachten wir, dass Petrus schreibt: Er ist langmütig gegen euch! Der Herr ist langmütig gegenüber den Gläubigen! Aber wie ist das zu verstehen? Wir wissen doch, dass wir nicht mehr verloren gehen können und brauchen darum doch diese Art von Langmut nicht mehr.

Das kann man nur so verstehen: Die Tatsache, dass andere verloren gehen, ist eine so große Not für uns geworden, dass es Langmut des Herrn ist, wenn er noch nicht gekommen ist und somit diese Menschen weiterhin die Chance zur Buße haben. Manchen Eltern liegt es bleischwer auf der Seele, dass ihre Kinder noch nicht bekehrt sind. Sie werden die Langmut des Herrn gegenüber ihnen sicher zu schätzen wissen, auch wenn sie auf der anderen Seite durchaus auf sein Kommen warten.

Wir wünschen, dass unser Retter heute käme. Wir wünschen aber auch, dass diejenigen, die wir lieben und achten, noch rechtzeitig Buße tun – ehe der Herr die Tür verschließt und seine Langmut ein Ende gefunden hat.